6-Jährige auf Schadenersatz verklagt
Bei einem Skiunfall mit einer Sechsjährigen ist eine deutsche Skifahrerin schwer verletzt worden. Darauf klagte sie das Mädchen an und forderte Schadenersatz. Die entscheidende Frage beim Schadenersatzprozess am Landesgericht Feldkirch war dementsprechend: Kann einer Sechsjährigen trotz ihres Alters zivilrechtlich ein Verschulden angelastet werden? Der Auftakt des Falls war letztes Jahr, wie "vol.at" berichtet.
Klage in 1. Instanz abgewiesen
Laut «ORF» wurde die Klage nun in erster Instanz abgewiesen. Dem Mädchen könne nur ein vernachlässigbares Mitverschulden angelastet werden, sagte der Gerichtssprecher. Bei Kindern gelte bei der Verschuldensfrage ein strengerer Massstab.
Beide zu wenig aufmerksam
Im Skigebiet Hochhäderich in Hittisau (Ö) war es zwischen der Frau und dem Mädchen auf der Piste zu einer Kollision gekommen. Beide Skifahrerinnen seien zu wenig aufmerksam gefahren, meint der skitechnische Gerichtsgutachter. Soweit bekannt, war die Skifahrerin in Schussfahrt unterwegs, während das Mädchen gerade eine Kurve fuhr, als es zum Zusammenstoss kam.
Eltern und Skilehrer angeklagt
Die Frau erlitt bei dem Unfall nach Angaben ihrer Anwältin schwere Verletzungen und könne seither nicht mehr Skifahren. Sie verklagte das Mädchen auf 38'000 Euro Schadenersatz sowie Haftung für allfällige zukünftige Schäden.
Den beendeten Vorprozess am Landesgericht Feldkirch hatte die Deutsche verloren. Sie hatte den Skilehrer und die Eltern des Mädchens wegen Verletzung der Aufsichtspflicht geklagt, ehe sie Klage gegen das Mädchen einreichte.