ABB-Chef Spiesshofer trotz schwieriger Märkte zuversichtlich

03.06.2016, 11:08 Uhr
· Online seit 03.06.2016, 10:29 Uhr
ABB sieht sich seit Längerem mit einem widrigen Marktumfeld konfrontiert. Der Industriekonzern schrumpfte in den vergangenen zwei Jahren umsatzmässig. Konzernchef Ulrich Spiesshofer geht von weiterhin schwierigen Märkten aus, zeigt sich aber dennoch zuversichtlich.
Marco Latzer
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Hoffnung schöpft er unter anderem aus den Fortschritten mit den Kostensenkungsprogrammen, aus neuen Produkten oder aus zweistelligen Wachstumsraten in Märkten, in denen Wachstumsinitiativen gestartet worden sind, wie er in einem Interview mit Nachrichtenagentur AWP erklärte.

In der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, in Afrika oder im Bereich der Mikronetze verzeichne ABB zweistellige Wachstumsraten. «Dass wir in diesem schwierigen Umfeld eine positive Entwicklung der operativen EBITA-Marge und des Cashflow erreichen, zeigt indes, dass wir operativ unsere Hausaufgaben machen», sagte der Konzernchef.

ABB spüre aber noch immer den Gegenwind der Märkte. So habe etwa die Öl- und Gasbranche die Talsohle noch nicht durchschritten, auch wenn es vereinzelte Nachfragesignale gebe.

Sehr gut läuft es dagegen im Geschäft mit Robotern. Neue Produkte müssten kommunizieren können und vernetzt sein. Deshalb investiert ABB derzeit stark in die Digitalisierung.

«Der neue Smart Sensor für Motoren und Antriebe, den wir an der Hannover-Messe vorgestellt haben, ist ein Beispiel dafür», sagte Spiesshofer. «Mit relativ einfachen Mitteln und überschaubaren Investitionen kann man die Zuverlässigkeit, die Lebensdauer und die Energieeffizienz von Anlagen dank der Digitalisierung erheblich verändern».

Zur kontrovers diskutierten Frage, ob die zunehmende Automatisierung und Roboterisierung zu einer Abnahme oder einer Zunahmen der Arbeitsplätze führen werde, sagte Spiesshofer: «Zwar sind in der Vergangenheit durch Technologie-Sprünge gewisse Tätigkeiten verschwunden, aber das Arbeitsvolumen insgesamt hat immer zugenommen. Noch nie gab es mehr Beschäftigung als heute und ich bin überzeugt, dass sie gerade aufgrund der steigenden Automatisierung weiter zunehmen wird, so paradox das klingt.»

veröffentlicht: 3. Juni 2016 10:29
aktualisiert: 3. Juni 2016 11:08
Quelle: SDA

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