VBSG schafft Kübel ab und ärgert Pendler

05.01.2016, 17:40 Uhr
· Online seit 05.01.2016, 16:30 Uhr
Heimlich haben die Verkehrsbetriebe St.Gallen alle Abfallkübel aus den Bussen entfernt – diese sollen dadurch sauberer werden. Pendler zeigen wenig Verständnis.
Sarah Lippuner
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Passagiere staunen derzeit nicht schlecht: Wenn sie in einem St.Galler Bus den Kleinabfall ordentlich entsorgen wollen, suchen sie einen Kübel vergeblich. Das ist kein Fehler der St.Galler Verkehrsbetriebe (VBSG) - das muss so sein. Auf das neue Jahr hin haben sie die Abfalleimer unbemerkt entfernt.

St.Gallen ist aber nicht die erste Stadt in der Schweiz, die ohne Buskübel auskommt. «Andere Städte sind unsere Vorbilder», erklärt VBSG Unternehmensleiter Ralf Eigenmann: Fast alle Grossstädte würden dies tun. Die Erfahrungen zeigen laut Eigenmann, dass die Busse seither sauberer sind. "Ausserdem werden Kosten gespart.“ Die Angst, der Müll werde auf den Boden geworfen, findet die VBSG unbegründet: «Das kommt nur im Einzelfall vor, grundsätzlich halten unsere Passagiere die Busse in guter Ordnung», sagt Eigenmann.

Postauto auch abfalleimerfrei

In der Region sind die VBSG nicht allein. Auch bei der Postauto AG und der Bus Ostschweiz AG fährt man seit längerem ohne Abfalleimer. Die Erfahrungen sind ebenfalls positiv, es gäbe weniger Müll heisst es auf Anfrage von FM1Today. Die Stadt Chur plant keine Abschaffung der Mülleimer im Bus.

Pendler sauer

Die Demontierung der Mülleimer stösst indes bei den Pendler auf wenig Begeisterung: «Das war immer so praktisch wenn man ein Kaugummipapier oder entwertetes Billet entsorgen wollte.» Viele Passanten glauben nicht, dass die Busse so sauberer werden: «Die Menschen heutzutage sind einfach zu faul, so werden sie ihren Abfall vielleicht einfach auf den Boden werfen», meint ein 60-jähriger Mann.

veröffentlicht: 5. Januar 2016 16:30
aktualisiert: 5. Januar 2016 17:40
Quelle: red

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