Angriff auf Kundus war «ein Versehen»

· Online seit 06.10.2015, 21:18 Uhr
Der US-Kommandeur der internationalen Truppen in Afghanistan, General John Campbell, sagte vor dem Senat, dass der Luftangriff auf ein Spital in Kundus ein «Versehen» gewesen sei. Er hat zudem geraten, den Truppenabzug aus Afghanistan zu überdenken.
Leila Akbarzada
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«Die USA würden nie bewusst eine geschützte medizinische Einrichtung bombardieren», sagte Campbell vor einem Senatsausschuss laut "CNN". Er betonte zudem, dass die USA ihre Militärpräsenz nach 2016 nicht vermindern, sondern verstärken sollte.

«Die momentane Sicherheitslage ist prekär und verlangt ein Überdenken des Truppenabzugs», sagte er vor dem Ausschuss. Denn auch Sicherheitsrisiken wie beispielsweise die anwachsende Präsenz der IS in Afghanistan seien auch entscheidend für einen solchen Entscheid.

Beim Anschlag auf das Spital sind mindestens 22 Menschen getötet worden. Der Luftangriff ist laut Campbell von den afghanischen Streitkräften angeordnet worden. Das Spital wurde von der medizinischen Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» geführt.

Bei dem Anschlag sind 22 Menschen getötet worden. Die Organisation bezeichnet den Angriff als Kriegsverbrechen und verlangt eine unabhängige Untersuchung. Noch ist nicht klar, wieso genau das Spital bombardiert wurde, denn die afghanischen Truppen waren über die GPS-Koordinaten des Spitals informiert. Trotzdem wurde das Spital während 30 Minuten bombardiert.

veröffentlicht: 6. Oktober 2015 21:18
aktualisiert: 6. Oktober 2015 21:18
Quelle: lak

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