«Aufhören, wenn es am schönsten ist»

23.09.2016, 11:59 Uhr
· Online seit 23.09.2016, 11:49 Uhr
Die Thurgauer Beachvolleyballerin Isabelle Forrer tritt zurück. Während 16 Jahren feierte die Ostschweizerin grosse Erfolge, noch in diesem Sommer startete sie mit ihrer Partnerin Anouk Vergé-Dépré an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.
Laurien Gschwend
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«Es war eine wundervolle Reise», zieht die 34-jährige Amriswilerin ihre Bilanz. Sie trete auf dem Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn zurück. «Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich mehr auf mein Privatleben konzentrieren möchte», begründet Forrer ihren Rücktritt gegenüber FM1Today. Vor allem aufgrund der Olympia-Qualifikation sei sie sehr viel unterwegs gewesen. Den Entscheid hat die Beachvolleyballerin erst in den vergangenen Wochen gefällt. «Bis und mit Rio habe ich mich nicht damit auseinandergesetzt, ich wollte für den Moment leben.»

Übriggebliebene fusionieren

Die 24-jährige Anouk Vergé-Dépré muss fortan ohne ihre langjährige Spielpartnerin auskommen. Seit sechs Jahren waren die Bernerin und die Thurgauerin ein eingespieltes Team. «Mit Anouk erlebte ich die erfolgreichste Zeit meiner Karriere», schwärmt Forrer. Vergé-Dépré schliesst sich mit Joana Heidrich zusammen. Deren Partnerin, Nadine Zumkehr, hat ebenfalls den Rücktritt erklärt.

Erfolgreiches letztes Jahr

Den ersten Erfolg konnte Isabelle Forrer im Jahr 2000 verzeichnen. Bei der U20-Europameisterschaft gewann die Beachvolleyballerin die Silbermedaille. In den letzten fünf Jahren gewann sie drei Mal den Schweizermeistertitel. Die vergangenen Monate, 16 Jahre nach dem Startschuss der Karriere, liefen so rund wie noch nie: So gewann Forrer am «FIVB Open» in Xiamen, wurde Neunte an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und bekam am «World Tour Final» in Toronto die Bronzemedaille.

Die letztgenannten Turniere hat Isabelle Forrer in besonderer Erinnerung. Die Olympischen Spiele seien ein einmaliges Erlebnis gewesen. Auch der «World Tour Final» in Toronto war sehr emotional für die Thurgauerin. «Anouk und ich wussten beide schon, dass es unser letztes Spiel sein wird.» Umso schöner sei es gewesen, eine Medaille in die Schweiz zu holen.

«Mir wird es bestimmt nicht langweilig»

«Es ist definitiv so, dass man am besten dann aufhört, wenn es am schönsten ist», sagt Forrer. Sie werde ihren Lieblingssport «bestimmt ein Stück weit vermissen», habe jetzt aber viel mehr Zeit für Familie und Freunde. «Und ich kann alles zuerst einmal sacken lassen und ein wenig meine Ferien geniessen», ergänzt die Amriswilerin. Vor dem Schritt in den Profisport hat sie zudem ein Studium zur Physiotherapeutin absolviert. «Mir wird es also bestimmt nicht langweilig.»

veröffentlicht: 23. September 2016 11:49
aktualisiert: 23. September 2016 11:59
Quelle: lag

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