Babbel vermisst ausserordentliche Leistung

21.09.2017, 11:53 Uhr
· Online seit 21.09.2017, 11:20 Uhr
Nach dem Sieg der Young Boys gegen Luzern sind sich die Trainer Adi Hütter und Markus Babbel einig, dass das Resultat mit 4:1 zu deutlich ausgefallen ist.
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Babbel opferte in Bern seinen Captain Claudio Lustenberger dem erstmals in dieser Saison angewandten System einer Dreier- respektive Fünferabwehr. Auch Goalgetter Tomi Juric und den polyvalenten Christian Schneuwly beliess er am Anfang auf der Bank, zwei Spieler mit reicher Erfahrung also. Hat sich Babbel mit der Startformation verpokert?

Der Deutsche verneint dies. Vielmehr macht er einen Grund der Vernunft geltend: «Mir war klar, dass wir nach dem Cupspiel bei Servette etwas ändern mussten, einfach weil YB physisch sehr stark ist. Sie sind sozusagen alle einen Kopf grösser als wir. Sie haben eine unglaubliche Dynamik und eine Power, und das hat für uns eben seinen Preis. Am Samstag haben wir wieder ein extrem wichtiges Spiel, daheim gegen Lausanne. Wir sind noch nicht so weit, dass elf Mann drei schwierige Spiele am Stück machen können.»

Es ist nicht alltäglich, dass ein Trainer nach einer 1:4-Niederlage vorwiegend Positives aus seiner Mannschaft hervorhebt. Bei Markus Babbel aber war es nach dem Match in Stade de Suisse so. «Wir müssen diese Erfahrungen sammeln», sagte er. «Wenn ich unsere Mannschaft heute anschaue mit dem Durchschnittsalter von 22, 23 Jahren, haben es die Spieler grösstenteils richtig gut gemacht. Wir müssen nicht glauben, dass wir auf einem Level sind wie die Young Boys. Das ist einfach nicht möglich, denn die haben ganz andere finanzielle Möglichkeiten als wir. Wenn man so ein Spiel gegen diesen starken Gegner gewinnen will, muss man auch einmal über sich hinauswachsen. Wir haben eine gute Leistung gezeigt, aber wir sind eben nicht über uns hinausgewachsen. Wir dürfen diese kleinen Fehler im Spiel nicht machen, denn die werden von einer so guten Mannschaft wie YB eiskalt bestraft.»

Das für Luzern etwas ernüchternde Ergebnis war für Babbel vor allem eine Folge der Stärke des Gegners: «Das Resultat ist natürlich sehr ärgerlich. So schlecht habe ich und nicht gesehen. Mit etwas Glück wären wir mit dem 1:1 in die Pause gegangen. Aber das ist es eben, was YB stark macht, dieses Umschaltspiel. In der zweiten Halbzeit waren wir viel besser präsent, wir haben mehr Zugriff aufs Spiel bekommen. Aber wir konnten davon nichts umsetzen. Und irgendwann bekommst du halt das Tor auf einen Konter. Du kannst gegen YB nicht alles verteidigen, weil YB einfach zu viel Qualität hat.»

Babbel hatte seine Spieler ausdrücklich auf die Stärke der Young Boys bei Standardsituationen aufmerksam gemacht. Dennoch fielen die ersten zwei Tore der Berner nach stehenden Bällen. Babbel hierzu: «Das wurmt natürlich. Aber es gibt uns andererseits wieder Material, mit dem wir in der nächsten Zeit arbeiten können.»

Die Luzerner haben nicht viel Zeit, um ihre Moral wieder zu heben. Schon am Samstag steht das Heimspiel gegen Lausanne im Programm. «Vielleicht ist es jetzt gerade in Vorteil, dass wir so schnell die Gelegenheit bekommen, uns aufzufangen», sagte Babbel. «Wir spielen ja zu Hause. Es ist ganz klar unser Ziel, dass wir dominieren und gewinnen. Wir wollen einen solchen Druck erzeugen, dass wir Torchancen kreieren und die Tore dann auch machen. Aber das ist leichter gesagt als getan.»

Für den Match gegen Lausanne, das Schlusslicht der Liga, sind Babbels Erwartungen hoch. «Wir spielen ja zu Hause. Es ist ganz klar unser Ziel, dass wir dominieren und gewinnen. Wir wollen einen solchen Druck erzeugen, dass wir die Torchancen kreieren und die Tore dann auch machen. Aber das ist leichter gesagt als getan.»

veröffentlicht: 21. September 2017 11:20
aktualisiert: 21. September 2017 11:53
Quelle: SDA

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