Masten bescheren Bauern viel Geld

24.07.2017, 07:06 Uhr
· Online seit 24.07.2017, 06:42 Uhr
Stehen Telefonmasten auf dem Ackerland von Bauern, gibt es von den Anbietern mehr Geld. Wie die «BauernZeitung» schreibt, sind diese Entschädigungen sogar ziemlich hoch.
Stefanie Rohner
Anzeige

Ein Bauer erhielt Ende Juni einen neuen Entschädigungsvertrag von der Swisscom. 24 Holzmasten mit den Telefonleitungen führen über sein Land. Pro Mast gibt es 164 Franken Entschädigung und zudem eine Verkehrsentschädigungspauschale von 130 Franken. Nochmals 41 Franken bekommt er für Stangenverstrebungen und -verankerungen. Der besagte Bauer hat 5000 Franken erhalten.

Alle 25 Jahre verschickt die Swisscom den Vertrag an Landwirte - in seinem Vertrag wurde festgehalten, dass alle 24 Masten auf ausgesprochenem Weideland oder im Wald stünden, schreibt die «BauernZeitung».

11'000 statt 5000 Franken

Auch wenn die 5000 Franken bereits eine schöne zusätzlich verdiente Summe sind, wurde der Bauer stutzig. Er hatte von anderen Ansätzen der Entschädigung gehört. So fand er heraus, dass es pro Holzmast auf nutzbarem Ackerland 2065 Franken gebe. Er hat drei solcher Masten auf dem Ackerland stehen. Im Vertrag der Swisscom aber hiess es, diese stünden auf Weideland.

Statt der 5000 erhält der Landwirt nun 11'000 Franken Entschädigung. Er rät seinen Berufskollegen, die Verträge genau zu prüfen. Ansonsten verliere man einige Tausend Franken. Besonders bei Beton- oder Gittermasten, die auf intensiv genutztem Ackerland stehen, sind die Entschädigungen 8300 beziehungsweise 15'600 Franken hoch.

Ruedi Streit von Agriexpert sagt gegenüber der «BauernZeitung», man solle auch auf die Vertragsdauer oder den Zweck der Dienstbarkeit achten. Gerade der Zweck sei bei den neuen Verträgen nicht unbedingt genau beschrieben.

Bauern können höhere Entschädigung einfordern

Die Entschädigunsansätze wurden gemeinsam vom Schweizer Bauernverband, der Swisscom, der Swissgrid, den SBB und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen ausgearbeitet. Hat der Landwirt das Gefühl, er sollte eine höhere Entschädigung erhalten, kann er eine solche einfordern.

Ruedi Streit sagt gegenüber der «BauernZeitung», man dürfe nicht vergessen, dass die Stromanbieter die Möglichkeit hätten, die Landwirte zu enteignen, sollten die Ansprüche zu hoch sein. Auf der Homepage von «Agriexpert» findet man detaillierte Angaben dazu.

veröffentlicht: 24. Juli 2017 06:42
aktualisiert: 24. Juli 2017 07:06
Quelle: red.

Anzeige
Anzeige