US-Aufbaubemühungen weitgehend gescheitert

25.05.2018, 08:26 Uhr
· Online seit 25.05.2018, 08:10 Uhr
Das massgebliche Aufsichtsgremium der USA für den Einsatz in Afghanistan nennt die Wiederaufbaubemühungen zwischen 2001 und 2017 «weitgehend gescheitert». Washington habe seine Fähigkeit, Regierungsinstitutionen aufzubauen und zu reformieren, erheblich überschätzt.
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Das erklärte der Generalinspektor des US-Senats für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar), John Sopko, in einem über Nacht in Washington vorgestellten Bericht. Die US-Regierung und das US-Militär hätten viel zu viel Geld viel zu schnell in einem Land ausgegeben, das schlecht darauf vorbereitet gewesen sei. Das habe der Korruption Tür und Tor geöffnet.

Viele Projekte, die zudem mit zu wenig Fachwissen umgesetzt worden seien, hätten mehr geschadet als geholfen. Sie hätten in der Bevölkerung «Könige der Patronage» geschaffen. Marginalisierte Afghanen hätten «natürliche Verbündete» in den Taliban gefunden.

Der Bericht konzentriert sich auf die «Stabilisierungsbemühungen» von Militär und zivilen Helfern für unsichere Gegenden. Er ist der vierte in einer Serie sogenannter «Lehren» (Lessons Learned), die Sigar in den vergangenen Monaten zu dem mehr als 16-jährigen Hilfs- und Militäreinsatz vorgestellt hat.

Die Vorwürfe sind nicht neu. Sie treffen aber wunde Punkte in einer Zeit, da die radikalislamischen Taliban wieder mindestens 14,5 Prozent des Landes kontrollieren und landesweit afghanischen Sicherheitskräften täglich schwer zusetzen.

veröffentlicht: 25. Mai 2018 08:10
aktualisiert: 25. Mai 2018 08:26
Quelle: SDA

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