Bestnoten für Espen-Tormaschine Ajeti!

04.12.2016, 19:30 Uhr
· Online seit 04.12.2016, 19:13 Uhr
Was für ein Kampf! In letzter Sekunde schlägt der FC St.Gallen im letzten Heimspiel der Vorrrunde den FC Sion mit 2:1. Trotz früher roter Karte waren die Walliser ein unbequemer Gegner. Letztlich machte Albian Ajeti mit zwei Kisten den Unterschied. Hier geht es zu den Spielernoten!
Marco Latzer
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Tor:

Daniel Lopar: Note 4,5. Wurde schon vor dem Spiel von den Fans mit einer tollen Choreo gefeiert. Im Spiel dann über weite Strecken nicht geprüft. Die Bälle, die er halten konnte (und musste), hat er gehalten. Beim Tor von Zverotic war er chancenlos, seine berechtigten Reklamationen bei Schiedsrichter Jaccottet - er hatte ein klares Offside und ein Handspiel übersehen - fanden kein Gehör.

Verteidigung:

Silvan Hefti. Note: 4,5. Ein überzeugender Auftritt der Nachwuchshoffnung, immer wieder mit Inputs für das Offensivspiel. Allerdings auch mit ziemlich viel Glück, dass Schiri Jaccottet sein Notbremsefoul an Morgado nicht abpfeift. Sions Pa Modou ist für eine identische Aktion in der ersten Halbzeit vom Platz geflogen.

Alain Wiss. Note: 4,0. Ganz okay. Sicherlich ein würdiger, wenn nicht gar besserer Ersatz für den gelbgesperrten «Abwehrboss» Haggui.

Martin Angha. Note: 3,5. Zog einen ziemlich unauffälligen Nachmittag ein. Der eine oder andere haarsträubende Fehlpass; das reicht nicht wirklich, um zu glänzen.

Mittelfeld:

Marco Aratore. Note: 5,5. Fantastisch! Zog nach dem Platzverweis für Sion die freien Räume gewissermassen magisch an. Lief viel und war praktisch immer anspielbar. Seine gefährlichen Flanken hatten es gegen die Walliser besonders in sich - zwei Torvorlagen auf den bulligen Ajeti. Diese Kombination sitzt! Weiter so!

Toko. Note: 4,5. Bissig wie eh und je. Wo der Espen-Puncher hingrätscht, wächst so schnell kein Gras mehr. Ungeheuer zweikampfstark. Aber auch mit seiner vierten gelben Karte der Saison, weshalb er in der nächsten Partie gegen Basel aussetzen muss. Ein herber Verlust!

Roy Gelmi. Note: 5,0. Ganz stark. Obwohl es nicht seine angestammte Position ist, verleiht er der Mannschaft im defensiven Mittelfeld mit seiner Präsenz unglaublich viel Stabilität. Insgesamt ein würdiger Nachfolger für Mario Mutsch, der es so schnell wohl nicht mehr in die Startelf schaffen wird.

Gianluca Gaudino. Note: 2,5. Immer mehr wird klar, dass es sich bei der Verpflichtung der Bayern-Leihgabe um ein Missverständnis handelt. Fiel im Vergleich mit seinen Nebenmännern komplett ab. Viele dämliche Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, kaum Ideen und eine vergebene grosse Chance, die er einfach verwerten musste. In der 86. Minute durch Yannis Tafer ersetzt, der dann auch gleich beim Siegtreffer seine Füsse im Spiel hatte.

Andreas Wittwer. Note: 4,0 Ein leicht unterdurchschnittlicher Auftritt mit wenig Einfluss auf das Spiel. Andererseits war er schon seit jeher ein Spieler, der nicht oft auffällt. Trotzdem hat er schon bessere Leistungen gezeigt. Musste in der 67. Minute für Lucas Cueto vom Feld.

Danijel Aleksic. Note: 3,5. Wirbelte eine Halbzeit ohne jegliches Fortune und zeigte dabei ganz schwache Standards. Zuweilen egoistisch. Musste kurz vor dem Pausenpfiff verletzt vom Rasen und wurde dann von Albert Bunjaku ganz ordentlich vertreten.

Sturm:

Albian Ajeti. Note: 6,0. «Das war Weltklasse!», adelte ihn Teamkollege Gelmi nach Spielende. Tankte sich in bester Schwinger-Manier an seinen Gegenspielern vorbei, ist ein ganz unangenehmer Typ für jeden Verteidiger. Dann der Ausgleichstreffer zum 1:1 - Volley abgenommen, mit Wucht in die Maschen. Und schliesslich auch noch das Siegesgoal zum 2:1 in bester Torjägermanier. Ballerte das Publikum in Ekstase! Nicht zu stoppen, ein absoluter Wahnsinn!

FM1Today-Teamschnitt: 4,3

Fazit: Ein toller, weil wunderbar emotionaler Heimsieg für den FC St.Gallen. Wäre Pa Modou in der 19. Minute nicht vom Feld geflogen, wäre es wohl ein völlig anderes Spiel geworden. So hatte St.Gallen, obwohl defensiv nicht immer über alle Zweifel erhaben, stets gewisse Freiräume zur Verfügung. Zudem lieferte die Mannschaft den Beweis, dass sie auch einen unglücklichen Gegentreffer wegstecken kann. Der Treffer von Zverotic hätte aufgrund einer Abseitsposition und einem klaren Handspiel niemals zählen dürfte. Immerhin liess der unglückliche Ref dann bei Hefti Gnade vor Recht walten und liess die rote Karte in seinem Hemd stecken.

Die Dramaturgie war perfekt: Bis zur letzten Sekunde machten es die Hausherren spannend, ehe Ajeti doch noch zum verdienten Sieg traf. Zuvor hatte die Zinnbauer-Elf zahlreiche hochkarätige Chancen vergeben. Aber auch hier: Chapeau vor dieser unbedingten Einstellungen, das Spiel um jeden Preis doch noch zu gewinnen.

Damit steigt der FC St.Gallen mit wehenden Fahnen ins letzte Duell des Jahres auswärts beim FC Basel. Kickoff im St.Jakob-Park ist am kommenden Samstag um 19:00 Uhr. Die Espen haben nicht mehr viel zu verlieren, können gegen den vom internationalen Fussball gestressten Meister frisch von der Leber weg aufspielen. Und, wer weiss, vielleicht gelingt ja auch dort ein Überraschungscoup? Immerhin ist der FCSG seit unterdessen fünf Spielen in Serie ungeschlagen.

Tranquillo Barnetta wird offiziell begrüsst

veröffentlicht: 4. Dezember 2016 19:13
aktualisiert: 4. Dezember 2016 19:30

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