«Betroffene können nichts machen»

14.09.2016, 15:42 Uhr
· Online seit 14.09.2016, 15:21 Uhr
Es ist unheimlich: Ein Mann im Raum Chur filmt heimlich die Füsse von Frauen und stellt die Videos anschliessend auf eine Pornoseite im Internet. Die betroffenen Frauen können rechtlich kaum etwas machen.
Linda Aeschlimann
Anzeige

Zahlreiche Frauen, welche in der Region Chur unterwegs sind, landen zurzeit ungewollt auf einer bekannten Porno-Website. In den meisten Fällen sind dabei allerdings «nur» die Füsse von ihnen zu sehen. Der Polizei ist der Fall bekannt, bestätigt René Schuhmacher, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden gegenüber FM1Today. Man behalte die Sache im Auge.

«Wir können im Moment jedoch nichts gegen den Täter unternehmen, da dieser noch nicht ausfindig gemacht werden konnte. Dazu liegt kein Strafbestand vor. Aber wir bleiben an der Sache dran», sagt René Schuhmacher. Weder das Persönlichkeitsrecht werde verletzt, noch das Datenschutzgesetz.

Filmer unbekannt

Die betroffenen Frauen sind machtlos und können nichts gegen die Filme im Internet unternehmen, solange sie auf einer Filmaufnahme nicht erkennbar sind. Erst, wenn das der Falle ist, wird das Persönlichkeitsrecht einer Person verletzt. Für eine Zivilklage müsste ausserdem bekannt sein, wer die Filme ins Internet gestellt hat. Bei der Kantonspolizei Graubünden sind bis jetzt keine Anzeigen eingegangen.

Problem Social Media

Das Internet, besonders Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram, beschäftigen die Polizei immer öfters. «Die neuen Medien sind problematisch und stellen uns immer öfters vor Herausforderungen», sagt der Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden. Dies ist auch der Grund, weshalb die Schweizerische Kriminalprävention vermehrt den Fokus auf den Bereich Internet richtet. Sie sensibilisiert auf ihrer Website mit zahlreichen Animationen und Flyern.

veröffentlicht: 14. September 2016 15:21
aktualisiert: 14. September 2016 15:42
Quelle: lae

Anzeige
Anzeige