Billig-Fitness: Konkurrenz ist skeptisch

09.01.2018, 20:38 Uhr
· Online seit 09.01.2018, 20:35 Uhr
Seit Anfang des Jahres hat St.Gallen ein Billig-Fitness-Studio: Das Abo kostet jährlich gerade einmal 287 Franken. Auf «Schnickschnack» wie einen Kinderhort oder Kurse verzichten die Inhaber. Die teurere Konkurrenz hält an ihrem Konzept fest.
Laurien Gschwend
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«Die Leute sollen sich nicht fragen, warum wir so günstig, sondern warum die anderen so teuer sind», sagt Thomas Roth, Mitinhaber des Studios «Fitnessrebellen» an der Harzbüchelstrasse in St.Gallen, gegenüber TVO. Er und seine Geschäftspartner Cyrill Böhi und Marco Anhorn stellen ihrer Kundschaft einen Raum mit Fitnessgeräten, Duschen und WCs zur Verfügung. Einmal pro Woche gibt's eine Gruppeneinführung. «Wir haben keine Sauna, keinen Whirlpool und keine Dame, die den Kaffee ausschenkt», erklärt Roth. «Schnickschnack» wie einen Kinderhort oder Aerobic-Kurse suche man bei den «Fitnessrebellen» vergebens.

«Haben nicht gleiche Zielgruppe»

Seit der Eröffnung zu Beginn des Jahres konnten die «Fitnessrebellen» 300 Abos verkaufen. Sein Team habe schon böse Telefonate von konkurrierenden Fitnessstudios erhalten, meint Roth. «Das zeigt, dass wir etwas richtig machen», ist er überzeugt. Die Genossenschaft Migros Ostschweiz - das Jahresabonnement in ihrem «Fitnesspark Einstein» in St.Gallen kostet ohne Kurse 1050 Franken - schreibt auf Anfrage: «Jedes neue Fitnessformat auf dem Markt ist für uns eine Konkurrenz. Allerdings sprechen die ‹Fitnessrebellen› wohl nur bedingt die gleiche Zielgruppe an wie wir. Wir legen in unseren Formaten viel Wert auf eine individuelle Betreuung, bieten Gruppenkurse und auch einen Kinderhort an, um nur einige Unterschiede zu nennen.

Die Mitglieder von «Update Fitness» zahlen pro Jahr 690 Franken und können für diesen Preis in sämtlichen Fitnesszentren des Ostschweizer Unternehmens trainieren - inklusive Kurse. Mitgründer Michael Ammann sagt zur Neueröffnung von «Fitnessrebellen»: Wir sind der Überzeugung, dass wir weiterhin auf dem Deutschschweizer Markt über das beste Preis-Leistungsverhältnis verfügen.»

«Training ohne Betreuer ist gefährlich»

Laurence Schafflützel, Trainerin bei «Body Power» in St.Gallen, hält wenig vom Konzept der «Fitnessrebellen». Sie ist der Meinung, die 990 Franken Jahresgebühr in ihrem Studio seien wegen der persönlichen Betreuung angemessen. Es könne gefährlich sein, die Mitglieder sich selbst zu überlassen.

Negative Kritik macht den Männern hinter «Fitnessrebellen» nichts - sie planen, in der Ostschweiz und Graubünden weitere Fitnesszentren zu eröffnen.
veröffentlicht: 9. Januar 2018 20:35
aktualisiert: 9. Januar 2018 20:38
Quelle: lag

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