Brasilianische Forscher entdecken Zika-Virus in Babygehirnen

16.02.2016, 07:29 Uhr
· Online seit 16.02.2016, 01:31 Uhr
Brasilianische Forscher haben das Zika-Virus in Gehirnen von Neugeborenen lokalisiert. Sie erbrachten damit ein weiteres Element zum Zusammenhang zwischen dem Erreger und einer gefährlichen Fehlbildung des Kopfes.
Lara Abderhalden
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Die Ärztin Lucia Noronha von der Brasilianischen Gesellschaft für Pathologie sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, das Virus sei im Hirngewebe nachgewiesen worden. Es sei aber noch nicht klar, wie der Erreger wirke.

Das Zika-Virus verursache Schäden im Gehirn, und das bestätige die Annahme eines Zusammenhangs zur Mikrozephalie, bei der der Kopf eine vergleichsweise geringe Grösse aufweist. Noronha sagte, ihr Team an der Universität PUC Parana habe Gewebeproben von der Stiftung Oswaldo Cruz erhalten. Es seien dieselben Proben, die Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörde CDC bekommen hätten. Diese kamen laut Noronha «zum selben Ergebnis: die Präsenz von Zika im Fötushirn».

Brasilien ist mit geschätzten 1,5 Millionen Fällen das von der Zika-Epidemie am stärksten betroffene Land. Das von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragene Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika. Nach Angaben der brasilianischen Behörden sind seit Oktober mehr als 4000 Babys mit Verdacht auf Mikrozephalie auf die Welt gekommen, 462 Fälle sind bislang bestätigt.

Der Kopf dieser Kinder ist deutlich zu klein und die Gefahr gross, dass sie geistig behindert sind oder unter neurologischen Schäden leiden werden.

veröffentlicht: 16. Februar 2016 01:31
aktualisiert: 16. Februar 2016 07:29
Quelle: SDA

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