Büsst Fatlum für die Taten seines Vaters?

25.01.2016, 19:50 Uhr
· Online seit 25.01.2016, 17:03 Uhr
Der 12-jährige Fatlum ist in der Schule in Walenstadt verprügelt worden. Die Geschichte ist brisant, denn die Familie ist kein unbeschriebenes Blatt: Fatlums Vater war in der Schulzeit selber ein Schläger. Was er heute bereut.
Leila Akbarzada
Anzeige

Während der Pause sind mehrere Oberstufenschüler auf den 12-jährigen Fatlum losgegangen. Sie verprügelten ihn so fest, dass er ins Spital musste. Sein Vater zeigte sich brüskiert vor den Medien. Dann kam aus: Er war selber ein Schläger in seiner Jugend.

1997 haben 300 Schüler der Schulanlage Feldacker in Mels «gestreikt»: Sie weigerten sich, weiter in die Schule zu gehen, eben wegen des Vaters von Fatlum. Sie wollten, dass der damalige Schüler aus der Schule ausgeschlossen wird, weil er ihnen Angst machte. «Er ist mit Ketten, Stellmesser oder Schlagring bewaffnet», sagte ein Mitschüler damals gegenüber der «Südostschweiz».

Der damals 14-Jährige wurde des Weiteren laut "20 Minuten" wegen verschiedener Delikte immer wieder in der Schule von der Polizei abgeholt.

Noch heute soll sich der Familienvater mit den Taten brüsten. Ein ehemaliger Arbeitskollege sagte zu «20 Minuten»:  «Er sagt zu mir, ob ich wisse, wer er sei und was er damals gemacht habe. Ich solle aufpassen, ich wisse ja, wozu er fähig ist.»

Fatlums Vater weist diese Vorwürfe zurück. Er habe nie so etwas zu dem ehemaligen Arbeitskollegen gesagt. Er bereue diese Taten seiner Vergangenheit. «Was passiert ist, ist Vergangenheit. Es ist das Schlimmste, was ich je gemacht habe», sagt er. Heute sagt er: «Wir müssen friedlich miteinander leben. Gewalt ist keine Lösung.» Er hoffe, dass sein Sohn nicht wegen seiner Vergangenheit angegriffen wurde. Er selbst habe seit zehn Jahren keine Anzeige wegen Gewalt bekommen.

(red)

TVO-Beitrag:

 

veröffentlicht: 25. Januar 2016 17:03
aktualisiert: 25. Januar 2016 19:50

Anzeige
Anzeige