César-Retrospektive: Schrottautos und Busen

13.12.2017, 17:14 Uhr
· Online seit 13.12.2017, 15:58 Uhr
Autos platt wie eine Flunder, haushohe Daumen und Schaumstoffbrüste: Knapp zwanzig Jahre nach dem Tod des französischen Bildhauers César widmet das Pariser Centre Pompidou dem Franzosen die erste bedeutende Retrospektive.
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Mehr als 120 Werke werden gezeigt, darunter bedeutende Leihgaben internationaler Museen. Die Ausstellung dauert bis zum 26. März. César gilt als Meister der Materie und einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, was die Werkschau auf rund 2000 Quadratmetern erfolgreich illustriert.

Sie beginnt mit seinen Schweissarbeiten in Form von Riesenvögeln und Torsos, führt zu in handliche Würfel gepressten Autowracks bis hin zu seinen weissen und perlmuttschimmernden «Expansionen», Gebilde aus Polyurethan-Schaumstoff, von denen einige an Brüste erinnern, andere an riesige Fladen.

Seine berühmten Daumen, die weltweit in Kunsteinrichtungen und auf öffentlichen Plätzen stehen, sind in allen Grössen vertreten. Auf dem Vorplatz des Museums wurde eine seiner haushohen Versionen errichtet.

César Baldaccini, so sein bürgerlicher Name, wurde 1921 als Sohn einfacher Einwanderer aus Italien in Marseille in Südfrankreich geboren. Bereits mit Ende Dreissig stellte er seine Plastiken international aus. Erstmals auf der documenta in Kassel war er im Jahr 1959 zu sehen. César starb am 6. Dezember 1998 in Paris.

veröffentlicht: 13. Dezember 2017 15:58
aktualisiert: 13. Dezember 2017 17:14
Quelle: SDA

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