Chinesischer Markt wird sich für die Uhrenbranche stabilisieren

08.08.2016, 10:32 Uhr
· Online seit 08.08.2016, 09:37 Uhr
Chinesische Kunden sind für die Schweizer Uhrenindustrie wichtig. Doch im Moment sinken die Verkaufszahlen. Dennoch ist Jean-Daniel Pasche, Präsident des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) zuversichtlich. Er rechnet mit Stabilisierung.
Dumeni Casaulta
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«Die chinesische Mittelklasse wächst trotz aller Probleme weiter und damit auch die Zahl potentieller Kunden für die Schweizer Uhrenbranche», sagte Pasche im Interview mit cash.ch vom Montag.

Dieser Markt werde sich stabilisieren, allerdings werde nicht jede Marke gleich schnell davon profitieren. «Bei einigen könnte sich die Lage aber noch dieses Jahr verbessern.»

Das Geschäft mit chinesischen Touristen in Europa werde jedoch vom Terrorismus gebremst. «Wir haben das in Frankreich gesehen, wo sich der Markt bis vor kurzem gut entwickelt hat», so Pasche. Weil asiatische Touristen auf einer Reise oft mehrere Länder besuchen, wirke sich der Rückgang in Frankreich auf die anderen grossen europäischen Märkte negativ aus, wie die Zahlen zum ersten Halbjahr belegten.

Derweil löse der bevorstehende Brexit Unsicherheiten aus und beschäftige die Währungsmärkte. «Der Brexit hat ja weiteren Aufwertungsdruck auf den Franken und Abwertungsdruck auf den Euro und das Pfund erwirkt. Dies ist schon eine heikle Situation für die Schweizer Uhren», meint Pasche.

Die Hersteller müssten sich nun überlegen ob sie in Grossbritannien wegen des gesunkenen Pfund-Kurses die Preise erhöhen oder die Margen senken sollen. «Das hat Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit und ist eine schwierige Überlegung.» Positiv sei dagegen, dass die Uhren für Touristen in Grossbritannien wegen des Wechselkurses günstiger geworden sind.

Potential für die Uhrenindustrie sieht Pasche in Ländern wie Indonesien, Vietnam oder auch in den Philippinen. Dagegen seien die Bürokratie und hohe Steuern für die Entwicklung des indischen Markts nach wie vor «nicht sonderlich gut». Und auch Brasilien sei wegen hoher Steuern als Markt zu wenig bewirtschaftet worden.

veröffentlicht: 8. August 2016 09:37
aktualisiert: 8. August 2016 10:32
Quelle: SDA

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