Das «Filetstück» von St.Margrethen
Wir schreiben das Jahr 1876. Damals fiel auf dem Altfeld-Areal quasi der Startschuss. «In diesem Jahr wurde die Hiag (Abkürzung für Holzindustrie AG) auf dem Altfeld-Areal gegründet und betrieb dort bis Anfang der 1990er-Jahre ein Holzhandelsunternehmen samt Holzproduktion- und lagerung», sagt Thorsten Eberle. Er ist bei der Hiag zuständig für die Entwicklung des Altfeld-Areals.
Seit den frühen 90er-Jahren bis heute ist das Altfeld-Areal eine Industriebrache, abgesehen von einigen Zwischennutzungen. Das Areal ist in den letzten Jahren zu einem riesigen Abstellplatz geworden. Aktuell gibt es dort einen Schrotthändler, Autoabstellplätze sowie Camping- und Bootsplätze. Die Hiag hat heute, abgesehen von ihrem Namen, nicht mehr viel mit ihrem Ursprung zu tun. Heute kümmert sich das Unternehmen um die Umnutzung und Entwicklung von Industriebrachen, wie eben das Altfeld-Areal.
«Europuls» schlägt nicht mehr
2006 wurde mit dem Projekt «Europuls» ein vielversprechendes Projekt auf dem Altfeld-Areal lanciert. Für 300 Millionen Franken sollten ab 2013 Verkaufs-, Büro- und Wohnflächen gebaut werden. Vorgesehen waren unter anderem vier Wohntürme mit 100 Wohnungen. 2015 kam dann aber der grosse Dämpfer. Das Projekt wurde nicht zuletzt wegen der Aufhebung des Euromindestkurses und der darauffolgenden Frankenstärke begraben. Mitentscheidend dafür war auch die Grenznähe zu Deutschland und Österreich.
Nach dem Aus des Europuls-Projektes prüfte der Zoll eine Nutzung des Areals. Die Idee eines Prüf- und Abfertigungszentrums für den Schwerverkehr wurde jedoch relativ schnell verworfen.
Neue Hoffnung
Nun soll mit den Umzugsplänen von Stadler Rail ein neues Kapitel auf dem Altfeld-Areal geschrieben werden. Die Vorzeichen stehen gut. Stadler und die Hiag haben sich bereits über einen Baurechtsvertrag bis 2080 für das ca. 70'000 Quadratmeter grosse Areal geeinigt. Zwar ist noch eine Umzonung des Grundstücks nötig, alle drei involvierten Parteien (Stadler, Hiag, Gemeinde) sind diesbezüglich aber optimistisch.
Bei der Gemeinde St.Margrethen hat die zukünftige Entwicklung des Altfeld-Areals eine hohe Priorität und zählt zu einem der wichtigsten strategischen Entwicklungsprojekte. Je nachdem wie schnell die Umzonung vonstatten geht, könnte Stadler noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen. Die Inbetriebnahme wäre dann für 2019 vorgesehen.