Crimer

Das Rheintal hat einen eigenen Bowie

01.09.2020, 15:32 Uhr
· Online seit 24.02.2017, 18:21 Uhr
«Brotherlove» heisst der aktuelle Hit von Crimer, einem Künstler aus dem Rheintal. Der Balgacher Alexander Frei steckt dahinter und seine Musik erinnert stark an die von David Bowie. Die 80er-Jahre beeinflussen den 27-Jährigen schon ein Leben lang.
Lara Abderhalden
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Er wirkt wie eine Figur direkt einem 80er-Jahre Film entsprungen. Die Hosen fast bis zum Bauchnabel, ein luftiges Hemd und längere Haare. Während er tanzt, scheint er zu schweben, sich in anderen Sphären zu bewegen.

Obwohl vieles an Alexander Frei an David Bowie und die 80er-Jahre erinnert, ist er doch ein Unikat und hat auch nicht das Ziel, wie jemand anderes zu sein: «Es ist bestimmt ein Ritterschlag, mit David Bowie verglichen zu werden. Ich möchte aber nicht bewusst klingen wie ein anderer Künstler. Sobald man das als Ziel hat, kommt es nicht gut.» An Bowie schätzte er vor allem seinen Kleiderstil: «Bowie war eine sehr inspirierende Persönlichkeit, was seine äussere Erscheinung anbelangt. Er hat sich immer wieder neu erfunden, wie eine Art Chamäleon. Es ist schwierig sich als Musiker immer wieder neu zu erfinden, ich bin schon froh, endlich meinen Stil gefunden zu haben.»

Alles begann mit den Backstreet Boys

Seinen Stil hat er nichts zuletzt seinen Eltern zu verdanken: «Meine Eltern hörten stets 80er-Jahre Musik. Seien dies die Jacksons oder Pointer Sisters. Schon als Kind wurde mir diese Musik vorgespielt und man nimmt das unbewusst wahr.» Mit 21 sei dann das 80er-Jahre Fieber auch bei ihm ausgebrochen. Er geriet in diese Schiene und die 80er-Jahre haben Alexander Frei in seinem eigenen musikalischen Schaffen nicht mehr losgelassen. «Ich wollte nie bewusst 80er-Jahre Musik machen, aber wenn man sich durch musikalische Einflüsse unbewusst beeinflussen lassen kann, entsteht viel eher etwas Gutes.»

Das Gute hatte schon eine Musiklehrerin in der sechsten Klasse erkannt. «Damals musste ich ‹I want it that way› von den Backstreet Boys vorsingen. Die Musiklehrerin fand es toll und ich wurde in die Kirchenband aufgenommen.» Er habe dort oft nur «Ave Maria» singen müssen und habe es damals noch noch vor allem wegen der 20 Franken gemacht, die es jeden Sonntag gab.

Aus Batman wurde Crimer

Nach den Backstreet Boys gab es dann einige eigene Bands, in denen der Balgacher mitwirkte. «In der letzten Band, die ich hatte, ging es aber hauptsächlich darum, wie wir uns stylten und anzogen und ungefähr so klang dann auch die Musik.» Irgendwann hat Alexander Frei seinen eigenen Stil entwickelt, mit dem er nun seit rund drei Jahren solo unterwegs ist. «Ich hatte vorher einen anderen Namen und zwar ‹Batman›, dies war aber google-technisch schwierig.» Für ihn war deshalb schon länger klar, dass er seinen Namen ändern möchte.

Im Moment stehe aber seine EP im Vordergrund, die am 24. April erscheint. Der aktuelle Hit «Brotherlove» ist ein Vorgeschmack. Die Frage nach seinen persönlichen Zielen, kann er nicht beantworten: «Musiker setzen sich immer Ziele wie: ‹Ich möchte einmal im Hallenstadion auftreten›, ich aber möchte nichts planen. Die Musikindustrie ist so unvorhersehbar, im Moment passieren so viele Dinge und darüber freue ich mich unglaublich.» Er möchte sich vor allem auf seine Live-Konzerte konzentrieren.

Angst vor Auftritt am Openair

Eines davon hat er am St.Galler Openair: «Klar ist es besonders als St.Galler eine grosse Ehre, am Openair auftreten zu können. Ich freue mich auch. Dennoch habe ich ein mulmiges Gefühl, wie ich als Einzelkünstler eine ganze Bühne füllen soll. Ich glaube ich muss mir noch eine Laser-Show ausdenken oder meinen Tanzstil verbessern.» Auf seinen Tanzstil wird er des Öfteren angesprochen. Dabei ist es für den 27-Jährigen gar nicht unbedingt tanzen: «Ich bewege mich einfach unkontrolliert zu Musik. Es passiert einfach. Ich könnte keinen meiner Tanzschritte wiederholen, weil sie zur Musik enstehen.»

(abl)

veröffentlicht: 24. Februar 2017 18:21
aktualisiert: 1. September 2020 15:32
Quelle: FM1Today

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