Weltcup-Wettkämpfe sollen Olympia-Tickets bringen

09.12.2017, 09:51 Uhr
· Online seit 09.12.2017, 04:15 Uhr
Mit dem Weltcup in Davos bietet sich den Schweizer Langläufern die erste von drei Gelegenheiten, vor Heimpublikum die Olympia-Selektionsvorgaben vollständig oder zumindest zur Hälfte zu erfüllen.
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Je fünf Wettkämpfe für die Frauen und Männer finden in dieser Weltcup-Saison in der Schweiz statt, in keinem anderen Land sind es mehr. In Norwegen, der Langlauf-Nation Nummer 1, werden insgesamt acht Rennen ausgetragen, in Schweden gar nur deren sechs. Die Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski haben zwei Monate vor Beginn der Winterspiele in Pyeongchang zunächst in Davos die Gelegenheit, in vertrauter Umgebung einen entscheidenden Schritt betreffend die Erfüllung der Selektionskriterien von Swiss Olympic zu machen.

Im Rahmen von «Davos Nordic» stehen am Samstag Skating-Sprints und am Sonntag Einzelstart-Rennen über 15 beziehungsweise 10 km Skating auf dem Programm. Nach diesen Heimrennen und jenen anlässlich des Tour-de-Ski-Auftakts in Lenzerheide (30. Dezember bis 1. Januar) können beim Continental Cup (zweithöchste Stufe) in Campra ebenfalls noch auf Schweizer Boden die Olympia-Selektionsvorgaben erreicht werden. «Wir haben auf diese Weise möglichst viel in den eigenen Händen. Im Hintergrund haben wir lange daran gearbeitet, dass sich unseren Läuferinnen und Läufern diese drei Chancen vor Heimpublikum ergeben», so Disziplinenchef Hippolyt Kempf, der in Pyeongchang mit seiner Equipe erstmals überhaupt in allen zwölf Olympia-Rennen vertreten sein will.

Das Schweizer Langlauf-Team als Ganzes steht in Davos nicht unter enormem Druck. Neben Nathalie von Siebenthal haben mit Jonas Baumann, Dario Cologna, Roman Furger und Jovian Hediger bereits vier Mitglieder des Männer-Kaders die Selektionsvorgaben erfüllt. «Der Start im Norden verlief für uns gut, unsere Teamleader können in Davos befreit auflaufen», so Peter von Allmen, der auf diese Saison hin zum Schweizer Trainerstab gestossen ist. Mit einer Klassierung unter den ersten 25 würden Laurien van der Graaff im Sprint und Nadine Fähndrich im Distanz-Rennen die bislang halb erfüllten Selektionsvorgaben ebenfalls gänzlich meistern.

Im Vorjahr hatte Nathalie von Siebenthal als Sechste über 15 km Skating für das beste Schweizer Ergebnis in Davos verantwortlich gezeichnet. Jene Rangierung steht bis dato auch als ihr persönliches Bestergebnis im Weltcup zu Buche. Ihr Trainer Von Allmen ist überzeugt, dass sie diese Leistung unter normalen Bedingungen wiederholen kann. «Die Top 10 müssen das Minimalziel sein», so der 39-Jährige.

Eine Klassierung unter den ersten zehn traut Von Allmen im Sprint vom Samstag auch Nadine Fähndrich zu. Bei den Sprints in klassischer Technik war die Luzernerin in Kuusamo und Lillehammer unter den Erwartungen geblieben. «Sie wollte zu viel, oft ist es auch eine mentale Sache. In den Distanzrennen machte sie sich keinen Druck - und es lief gut», so der Berner.

Für das bislang beste Schweizer Resultat in diesem noch jungen Olympia-Winter war mit Dario Cologna das Zugpferd des hiesigen Langlaufs verantwortlich. Der Münstertaler überzeugte im Verfolgungsrennen über 15 km Skating in Kuusamo mit der viertbesten Laufzeit. «Meine Form stimmt, im Norden habe ich die Bestätigung dafür erhalten», so der 30-Jährige. Auf den Skiathlon vom vergangenen Sonntag in Lillehammer verzichtete der dreimalige Olympiasieger als Vorsichtsmassnahme, um die Reizung der Achillessehne besser ausheilen zu lassen.

veröffentlicht: 9. Dezember 2017 04:15
aktualisiert: 9. Dezember 2017 09:51
Quelle: SDA

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