Den St.Gallerinnen fehlen die Männer

13.02.2017, 16:52 Uhr
· Online seit 13.02.2017, 06:06 Uhr
Sie gehören zu den erfolgreichsten Sportlerinnen der Schweiz: Die FCSG Cheerleaders. Letztes Jahr haben sie Zweidrittel der Schweizer Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Orlando gestellt. Dieses Jahr reisen nur gerade vier in den US-Staat Florida.
Angela Mueller
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Die St.Galler Cheerleaderinnen sind gefürchtete Gegner bei den Schweizer Meisterschaften, schon 13 Mal hat die Gruppe Green Lightning den Meistertitel geholt. Beim Nationalteam der Weltmeisterschaft haben die St.Gallerinnen 18 von 25 Frauen gestellt.

Gemischtes Team nach Florida

Doch dieses Jahr sieht es anders aus. Die Schweiz nimmt mit einem gemischten Nationalteam teil. «Wir haben jedoch keine Männer, die bei uns cheerleaden», sagt Andrea Meyer, Präsidentin der FCSG Cheerleaders. Entsprechend kommt der grösste Teil der Nationalmannschaft aus Lausanne und Bern, hier sind die Coed-Groups, die gemischten Gruppen, stark.

Ein Junge und über hundert Girls

Diese gemischten Gruppen sind immer mehr gefragt, weil die Stunts und Pyramiden mit der immer grösser werdenden internationalen Konkurrenz laufend anspruchsvoller und kraftraubender werden. Seit 2013 gibt es beim Verein FCSG Cheerleader das Coed-Team Green Thunder - doch die beiden einzigen Männer sind inzwischen wieder ausgestiegen. «Cheerleaden ist ein zeitaufwändiger Sport», sagt Meyer. Auch beim Nachwuchs sieht es nicht besser aus, bei der Pewee-Group Green Twinkles, gibt es einen einzigen Jungen, der die Faszination des Cheer-Sports entdeckt hat.

Vier St.Gallerinnen sind dabei

Immerhin - vier St.Gallerinnen haben sich dieses Jahr für das 24-köpfige Nationalteam qualifiziert: Das Stunt-Team mit Julia Ottinger, Marija Karaqi, Marion Gämperli und Nina Meyer reist an den Wochenenden regelmässig nach Lausanne und trainiert dort übers Wochenende mit dem Nationalteam - am 28. April werden sie sich in Orlando beweisen.

Vorurteilbehaftete Sportart

Cheerleaden hat gemeinhin einen schlechten Ruf -  in den USA erfunden, ist es aber inzwischen eine Sportkategorie, die in der ganzen Welt leidenschaftlich und laufend professioneller betrieben wird. Die rhythmische Akrobatik mit verschiedenen Pyramiden-Formationen ist anspruchsvoll und erfordert intensives Training, Kraft und Teamgeist.

Eigene Siege stehen im Vordergrund

Die Verletzungsgefahr ist in diesem Sport hoch, immer mehr junge Leute nehmen dies aber in Kauf. Längst geht es den Cheerleaders nicht mehr in erster Linie um das Anfeuern ihrer Basketball- , Football- oder Fussballmanschaften, sondern um Wettkämpfe und das Gewinnen von Pokalen. In den USA gibt es bereits Bestrebungen, das Cheerleading als Olympische Sportkategorie einzuführen.

Das Schweizer Nationalteam 2016 in Orlando:

Cheerleading soll zu einer Olympia-Kategorie werden:

veröffentlicht: 13. Februar 2017 06:06
aktualisiert: 13. Februar 2017 16:52

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