Der Schnee bringt Batzen

15.01.2016, 20:02 Uhr
· Online seit 15.01.2016, 17:23 Uhr
Der Wintereinbruch ist etwas arg verspätet heute eingetroffen. Für die einen Leid, denn sie müssen mehr Zeit für den Arbeitsweg einberechnen und die Türe vor dem Haus freischaufeln, damit sie überhaupt aus dem Haus kommen. Andere freuts, denn für sie ist der Winterdienst Teil des Einkommens über den Winter. Und das war bisher ziemlich knapp.
Leila Akbarzada
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Bei Max Müller AG in St.Gallen ist man hoch erfreut über den Schneefall. «Wir sind sehr froh über den Schneefall», sagt Stephan Berard, Leiter Transport von Max Müller AG. Die Firma ist für den Winterdienst in der ganzen Stadt St.Gallen zuständig. Heute sind alle Angestellten - 25 Personen - für den Winterdienst ausgerückt. Seit November war die Firma für den grossen Schneefall gewappnet. Es ist nun Mitte Januar ihr erster Einsatz diese Saison.

«Wichtiges Geschäft»

«Der Winterdienst ist ein sehr wichtiges Geschäft für uns. Nun war zwei Monate in der Hinsicht nichts zu tun», sagt Berard. Zum Glück gebe es doch auch immer viel anderes zu tun wie zum Beispiel Servicearbeiten an den Maschinen. Zudem seien die Baustellen dank des milden Winters länger in Betrieb gewesen als üblich.

Aber im Januar haben sie ein unübliches Januarloch erlebt. «Wir hätten gerne noch mehr Schnee», sagt Berard. Er zählt fest auf das Wochenende, das laut MeteoSchweiz tatsächlich noch mehr Schnee verspricht.

Schneepflug vor der Arbeit im Stall

Auch für Hans Walter Bodenmann aus Herisau ist der Wintereinbruch ein kleiner Segen. Er bewirtschaftet einen Hof. Im Nebenverdienst macht er seit dem Jahr 1999 den Winterdienst für Gemeinde, Private und Firmen im Norden von Herisau. Auch er ist froh, dass es endlich geschneit hat. «Bis jetzt war schon wenig Schnee da, und es kam einem ja auch nicht vor als hätten wir Winter», sagt der 42-Jährige.

Immer wieder interessante Begegnungen

«Heute morgen wurde ich ca.04:20 vom Bauamt aufgeboten», erzählt er. Für ihn ist der Winterdienst und die Arbeit auf dem Hof gut kombinierbar. Auch dank seiner Frau, die einspringt und die Arbeiten auf dem Hof übernimmt, die liegenbleiben, wenn er auf Schneepflug-Tour ist. Dabei erlebt er immer wieder komische Sachen<: «Heute morgen ist mir einer in den Salzstreuer hinten rein gefahren. Er hat sich nicht einmal darum gekümmert und ist einfach weitergefahren.» Das sei schon ziemlich frech. Aber sein Fahrzeug habe zum Glück keinen Schaden genommen. «Das sieht beim Personenwagen wohl etwas anders aus.»

Lukrativ, aber kein Einzelverdienst

Der Stundenansatz klingt lukrativ: 180 Franken bekommt der Landwirt pro Stunde. Das Salz wird zusätzlich bezahlt und Nacht- sowie Sonntagszuschlag kommen auch noch dazu. Aber die Fahrzeuge werden laut Bodenmann auch entsprechend beansprucht. Die Pflege ist aufwändig. «Man darf nicht abhängig sein von dieser Arbeit, sonst kommt garantiert ein schlechter Winter», glaubt der Landwirt.

Zum Abschluss noch der Werbespots unseres Lieblings-Schneepflugers:

veröffentlicht: 15. Januar 2016 17:23
aktualisiert: 15. Januar 2016 20:02

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