Der Schock sitzt tief

29.05.2017, 19:53 Uhr
· Online seit 29.05.2017, 19:44 Uhr
In Sennwald brannte am Sonntag ein Zweifamilienhaus lichterloh und bis auf die Grundfesten nieder. Die Familie ist sicher untergebracht worden. Die Solidarität im Dorf sei riesig, heisst es vonseiten Behörden.
Sandro Zulian
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Die Zerstörung ist riesig. Beim Brandort in Sennwald liegen Stühle, persönliche Effekten und Kleider herum. Die Bewohner des Zweifamilienhauses konnten sich nur mit den eigenen Kleidern am Leib aus dem brennenden Gebäude in Sicherheit bringen.

Nachbarn zeigen sich geschockt

Marco Looser betreibt direkt neben dem niedergebrannten Haus seine Firma. Die Familie tut ihm sichtbar leid: «Das sind gute Freunde von mir. Sie haben ein behindertes Kind.» Dieses habe ihn immer wieder in der Firma besucht, wenn Looser etwas gewerkelt hat. «Sie tun mir wahnsinnig leid. Es muss schrecklich sein», sagt Looser.

Foto vom Papi am meisten vermisst

Der Brandfall ist auch für einen anderen Bewohner des Zweifamilienhauses eine persönliche Tragödie. Vor der Kamera will der Familienvater nichts sagen. Er sei als kleines Kind im Haus aufgewachsen und seine Grosseltern hätten bereits im selben Haus gewohnt. Am meisten vermisst er das Foto seines Vaters, welches wahrscheinlich den Flammen zum Opfer fiel.

Riesige Solidarität

Der Familie schlägt in Sennwald riesige Solidarität entgegen. Viele Bewohner des Dorfes hätten Hilfe und Ersatz für verlorene Gegenstände angeboten. So sei die Einrichtung des Kinderzimmers bereits wieder komplett. Bei der Gemeinde schätzt man das grosse Engagement der Bevölkerung: «Spielsachen und viele weitere Gegenstände werden uns derzeit angeboten», sagt Gemeindepräsident Peter Kindler. «Sogar ganze Wohnungen hat man uns zur Nutzung angeboten.» Das sei allerdings nicht nötig, sagt Kindler. Die Familie sei untergebracht. «Jetzt lassen wir sie zur Ruhe kommen.»

Brandursache noch immer unklar

Warum das Zweifamilienhaus in Sennwald lichterloh gebrannt hat, ist nach wie vor unklar. Der kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei St.Gallen hat heute, einen Tag nach dem Brand erste Aufnahmen gemacht. Diese Zerstörung sei für die Polizei jedoch einen grosse Herausforderung, sagt Mediensprecher Hanspeter Krüsi: «Es dürfte äusserst schwierig werden, aufgrund von Spuren zu ermitteln, warum es gebrannt hat.» Das Haus sei bis auf die Grundfesten niedergebrannt. «Wir mussten sogar ganze Balken aus dem Weg räumen, damit das Objekt überhaupt sicher betreten werden kann.»

Der Beitrag von TVO:

veröffentlicht: 29. Mai 2017 19:44
aktualisiert: 29. Mai 2017 19:53
Quelle: amü/saz

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