Deshalb musste die Polizei über Weihnachten ausrücken

· Online seit 27.12.2016, 13:01 Uhr
Schlägereien, Sprayereien, ein gekentertes Kajak, ein tödlicher Skiunfall in der Lenzerheide und ganz viele Wanderer im Appenzellerland - in der Ostschweiz war über die Festtage so einiges los. Die Kantonspolizeien ziehen ein Fazit.
Lara Abderhalden
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«Es blieb mehrheitlich ruhig», fassen die einzelnen Mediensprecher die Situation in der Ostschweiz zusammen. Über Weihnachten sei wenig passiert. Es gab die üblichen Auseinandersetzungen im Ausgang, einige Lärmklagen und Verkehrsunfälle. Ein paar Ereignisse stechen jedoch heraus:

St. Gallen - Messerangriff und Sprayereien

«Es gab einige Verkehrsunfälle, Lärmklagen und wir mussten wegen Tätlichkeiten im Ausgang ausrücken», sagt Dionys Widmer von der Stadtpolizei St.Gallen. «In der Stadt gab es am Marktplatz am 24. Dezember am Morgen einen Streit zwischen einem Somalier und zwei Eritreern», erzählt Florian Schneider von der Kantonspolizei St.Gallen. Der Somalier sei mit einem Messer auf die anderen beiden jungen Männer losgegangen. Der Grund ist noch nicht bekannt. Beide Eritreer mussten im Spital verarztet werden.

In Walenstadt erlaubten sich Unbekannte einen besonders dreisten Streich: Sämtliche Gebäude und Gegenstände wurden in der Nacht auf den 23. Dezember besprayt. Wörter und Sätze wie «Bitshes», «Killuminati», «All colours are beautifull» prangen nun an einem Altersheim, Schulhäusern, Denkmälern und Toiletten. Die meisten Sprayereien seien Schmipfwörter in holprigem Englisch. Sie seien laut Kantonspolizei so unterirdisch, dass die meisten nicht einmal veröffentlicht wurden. Unter Verdacht stehen zwei Jugendliche, mehr könne die Polizei nicht sagen.

Thurgau - Rettungsaktion

Auch hier war es über Weihnachten mehrheitlich ruhig. Einzig eine Rettungsaktion auf dem Untersee sorgte für Aufsehen. Eine Frau war am 25. Dezember am Morgen alleine mit dem Kajak in Steckborn auf dem Untersee unterwegs. Rund 150 Meter vom Ufer entfernt kippte das Kajak. Etwa eine Stunde war die Frau im eiskalten Wasser, bevor sie von einem Passanten entdeckt und durch die Polizei gerettet wurde. «Die Kajakfahrerin war stark unterkühlt, man kann von Glück sprechen, dass sie so schnell gefunden wurde», sagt Matthias Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Die Frau trug eine Schwimmweste und konnte sich am Boot festhalten.

Graubünden - Skiunfall und betrunkene Gesellen

In Graubünden war es verglichen mit den vorherigen Jahren einigermassen ruhig, heisst es auf Anfrage. Einzig ein paar Verkehrsunfälle hielten die Polizei auf Trab. In der Stadt Chur gab es eine Auseinandersetzung zwischen sechs Eritreern. Sie gerieten sich in die Haare. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und konnte die Gruppe so beruhigen. Ein weiterer Mann sorgte am Bahnhof für Aufsehen. Er belästigte Passanten und schliesslich auch die Polizei. Der stark angetrunkene Mann wurde in eine Ausnüchterungszelle gesetzt, dort verbrachten übrigens noch zwei weitere Personen die Weihnachtsnacht.

Am 26. Dezember gab es in der Lenzerheide einen tödlichen Skiunfall. Ein 15-Jähriger stürzte auf der Skipiste und rutschte über den Pistenrand. Er verletzte sich schwer und verstarb kurze Zeit später im Spital.

Appenzell - Wanderer

In Appenzell war es ruhig, «sehr ruhig», sagt der Mediensprecher Roland Koster. «Wir hatten sehr viele Wanderer», diese wussten sich aber zu verhalten und es gab keine Unfälle.

(abl)

 

veröffentlicht: 27. Dezember 2016 13:01
aktualisiert: 27. Dezember 2016 13:01

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