Die Nordiren brennen

· Online seit 21.06.2016, 10:53 Uhr
Heute entscheidet sich, wer der Achtelfinal-Gegner der Nati wird. Nordirland gilt dabei als verlockendster Konterpart. Doch die Nordiren sind gefährlicher als wir denken. Vor allem einer von ihnen, der bereits Kultstatus hat.
Leila Akbarzada
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Die Schweiz hat es noch nie in die K.O.-Runde einer EM geschafft. Umso grösser ist die Spannung über den Gegner. Deutschland, Polen oder Nordirland sind die möglichen Teams. Letztere sind EM-Debütanten und leben zum grössten Teil von Spielern aus der zweiten oder dritten Liga. Das führt dazu, dass die Nordiren leicht unterschätzt werden.

Starker Kopf

Dabei haben die Nordiren einen unglaublichen Kampfgeist und wissen, was sie können, und was eben nicht. Trainer ­Michael O’Neill hat schon vor dem Turnier gesagt: «Wir werden spielen, wie wir das können. Das heisst: mehr rennen als jede andere Mannschaft. Und wenn wir das tun, können wir die Achtelfinals ­erreichen.»

Nordirischer Superstar: Will Grigg

Die Spieler glauben an den Plan ihres Chefs. Und die Fans glauben an ihre Spieler. Da sticht hauptsächlich eine Figur heraus: Will Grigg. Er sitzt zwar momentan auf der Ersatzbank, hat aber trotzdem schon Starkult erreicht. Die Fans widmeten ihm sogar ein Lied namens «Grigg's on fire», das mittlerweile ganz (Fussball)-Europa kennt.

Sogar die Fans der Gegnermannschaften - in diesem Falle die Ukraine - singen bei dem Cover des aus dem Jahre 1996 stammenden Songs «Freed from Desire» mit. Griggs Erfolg erschliesst sich aus seiner gelungenen Saison in der englischen Drittliga. In 40 Spielen schoss er 25 Tore. Der treffsichere Stürmer brachte damit den Drittligisten Wigan in die zweite Liga.

Fansong in Adaption

Mittlerweile elektrisiert nicht nur Griggs selber, sondern auch der Song, den es nun in zahlreichen Versionen gibt. Viele andere Fangruppen haben ihn adaptiert, beispielsweise die Fans der englischen Nationalmannschaft («England's on fire») oder die der schwedischen («Sweden's on fire»).

Telefonscherz wegen Will Grigg

Der Song wurde vor wenigen Tagen sogar die Grundlage für einen Telefonscherz in Nordirland. Die Fans riefen bei der örtlichen Feuerwehr an und meldeten, dass Grigg «on fire» sei. Als die Frau am anderen Ende der Leitung fragend wiederholte «Will Grigg's on fire?», brachen die Fans in Gejohle aus und sangen ihren Song.

Sollte die Schweiz am Samstag also auf Nordirland treffen, muss man sich nicht nur vor den Spielern, sondern auch vor den Fans in Acht nehmen. Denn diese elektrisieren so sehr, dass es brennt.

veröffentlicht: 21. Juni 2016 10:53
aktualisiert: 21. Juni 2016 10:53

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