Die Sorgen und Freuden der Lastwagen-Fahrer

01.02.2016, 16:03 Uhr
· Online seit 01.02.2016, 12:12 Uhr
Die meisten haben es vermutlich schon erlebt: ein Riesenstau auf der Autobahn, nur weil ein Lastwagen 5 km/h schnelller fährt und meint, er müsse noch schnell den anderen Lastwagen überholen. Jaja, die lieben Lastwagen-Chauffeure rauben uns die Nerven - dabei weiss kaum jemand, wie es ist, in einem zu sitzen. Wir haben es versucht.
Lara Abderhalden
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Es sind fünf Stufen, die man hinaufsteigen muss, um in die Fahrerkabine von Fredi Züllis Lastwagen zu steigen. Der Uzwiler fährt schon seit beinahe 30 Jahren Lastwagen und er macht es immer noch gerne. So auch Roli Jordi, der Winterthurer fährt seit einem Monat für die Toggenburger Lastwagenfirma Roth und hat sich schon gut daran gewöhnt. Das Team sei toll. In diesem Team ist auch Marcel Früh, der mit einem riesen grossen Teddybären auf dem Beifahrersitz herum kurvt. Die drei haben sich bereit erklärt, über das Leben eines Lastwagenfahrers zu berichten.

Alle drei sind sich einig: Es sind nicht nur die Autofahrer, die sich über die Lastwagen aufregen - das ganze geht auch umgekehrt: «Die Autofahrer nehmen oft keine Rücksicht. Ihnen ist nicht bewusst, dass wir Lastwagenfahrer zum Beispiel bei einer Autobahneinfahrt nicht einfach abbremsen können», so Marcel Früh. Mit einem PKW sei es kein Problem, einen Lastwagen zu überholen.

Nerven tut sich Fredi Zülli aber auch über Lastwagenfahrer, die keine Rücksicht nehmen: «Bei geraden Strecken überhole ich grundsätzlich nicht», sei einer aber gerade voll beladen und komme nicht vom Fleck, dann setzte auch er ab und zu den Blinker und wage sich auf die Überholspur.

Was für alle drei Fahrer hingegen gar nicht geht, ist das Fahren bei Müdigkeit. Darum haben sie sich ihr Reich in der Führerkabine gemütlich eingerichtet. Alle drei Lastwagen besitzen ein Bett und Vorhänge. Bei Marcel und Fredi sorgen ausserdem Teddybären für die nötige Unterhaltung: «Mit denen kann man sprechen und sie geben keine Antwort; das ist manchmal schön.»

 

 

 

 

Fredi, Marcel und Roli im Interview:

 

veröffentlicht: 1. Februar 2016 12:12
aktualisiert: 1. Februar 2016 16:03
Quelle: abl

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