«Die strengste Woche des Jahres»

· Online seit 14.04.2017, 08:00 Uhr
In vielen Familien oder Haushalten ist es üblich, an Karfreitag kein Fleisch zu essen. Auf den Grill kommt statt einer Bratwurst am Freitag ein Crevettenspiess oder eine Forelle. Dass Fisch an Karfreitag boomt, merkt auch der Melser Fischzüchter Meinrad Gmür.
Lara Abderhalden
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Der Brauch, an Karfreitag kein Fleisch zu essen, kommt vom christlichen Glauben. «Der Fisch ist im christlichen Glauben ein Symbol. Mit Fischzeichen gaben die ersten Christen einander zu verstehen, dass sie Christen sind», erklärt der Pfarrer Christoph Semmler. Mit dem Essen von Fisch an Karfreitag, wird an Jesus Christus gedacht, der an Karfreitag gekreuzigt wurde.

Viel zu tun im Weisstannental

Obwohl der Ursprung ein religiöser ist, weichen heutzutage auch viele Menschen an Karfreitag auf Fisch aus, ohne dabei zu wissen, warum. Dies zeigt sich auch an den Verkaufszahlen von Forellen in der Forellenzucht Schwendi im Weisstannental. «Wir merken sehr stark, dass bald Karfreitag ist. Es ist für uns die strengste Woche was den Fischverkauf anbelangt», sagt Meinrad Gmür.

Zwischen 600 und 800 Kilogramm Fische werden allein in der Woche vor Ostern verkauft. «Meine Frau und ich stehen fast Tag und Nacht in der Fischküche, um die Lieferungen zu erledigen.»

Unwetter zerstörten fast Existenz

Dass das Geschäft von Meinrad Gmür so gut läuft, hätte er vor ein paar Monaten noch nicht gedacht. Zweimal hintereinander wurde seine Fischzucht wegen eines Unwetters überflutet. Seine Existenz war bedroht.

«Beim zweiten Mal war das Unwetter zum Glück nicht so schlimm und wir waren vorbereitet. Deshalb gelang es uns, die meisten Tiere zu retten.» Was bei Gmürs selbst am Karfreitag auf den Teller kommt, wissen sie noch nicht. Das Fisch-Restaurant ist am Karfreitag geöffnet, deshalb werden die beiden wohl hauptsächlich in der Küche stehen.

TVO-Beitrag vom 28.Juli 2016:
veröffentlicht: 14. April 2017 08:00
aktualisiert: 14. April 2017 08:00
Quelle: abl

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