Die Superstars in Rio: Bolt, Ledecky, Phelps, Williams und Co.

05.08.2016, 06:58 Uhr
· Online seit 05.08.2016, 05:55 Uhr
In der Nacht auf morgen Schweizer Zeit werden in Rio de Janeiro die Olympischen Sommerspiele eröffnet. Ein Überblick über die internationalen Superstars am Zuckerhut: Mit einer prächtigen Party könnten die Sommerspiele in Rio de Janeiro für Usain Bolt zu Ende gehen.
Lara Abderhalden
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Denn am Schlusstag, am 21. August, feiert der Jamaikaner seinen 30. Geburtstag. Vorher will das Gesicht der Leichtathletik seine Dominanz als Sprinter untermauern. Wie schon 2008 und 2012 will Bolt auch in Brasilien über 100, 200 und 4x100 m den Gold-Hattrick perfekt machen. «Ich werde noch fokussierter als sonst sein», kündigte er an.

Djokovic will Gold

In Abwesenheit von Roger Federer will sich der zwölffache Gewinner von Grand-Slam-Turnieren bei seiner dritten Olympia-Teilnahme das ersehnte Gold holen. 2008 hatte der Serbe Bronze gewonnen, 2012 scheiterte er im Halbfinal am späteren Sieger Andy Murray und verlor auch noch das Spiel um Platz 3.

Nach den Absagen von NBA-Champion LeBron James (Cleveland Cavaliers) und Stephen Curry (Golden State Warriors) wird Kevin Durant die Blicke der Basketball-Fans auf sich ziehen. Der 27-jährige Flügelspieler und ehemalige Teamkollege des Waadtländers Thabo Sefolosha führt das US-Aufgebot zusammen mit New Yorks Carmelo Anthony an. Sie sind zugleich die einzigen Profis, die bereits Olympia-Erfahrung gesammelt und auch Gold gewonnen haben. Durant siegte mit den USA 2012 in London, Anthony 2008 in Peking und ebenfalls 2012.

Die Schwimmhoffnung

Es könnten die Schwimmspiele des mittlerweile 19-jährigen Wunderkindes werden. 2012 war noch Katie Ledeckys Landsfrau Missy Franklin mit viermal Gold das Starlet im Becken. Doch nun könnte Ledecky in Rio die grosse Show abliefern. Bei der WM in Kasan bewies sie mit fünf Titeln ihr enormes Potenzial. «Sie schwimmt wie ein Mann», meinte der elfmalige Olympia-Medaillengewinner Ryan Lochte einmal fast ehrfürchtig. «Sie ist so stark im Wasser. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Schwimmerin wie sie gesehen.»

Sein Wirbelbruch im Viertelfinal der Fussball-WM 2014 gegen Kolumbien traf Brasilien bis ins Mark. Ohne ihren Superstar erlebte die Seleção schliesslich im Halbfinal ein 1:7-Debakel im eigenen Land gegen den späteren Weltmeister Deutschland. «Wir werden alles tun, um dem brasilianischen Volk die Freude zurückzubringen», kündigte der Stürmer des FC Barcelona an. Gold wäre ein Stück Wiedergutmachung - und eine Premiere für Brasilien im olympischen Männer-Turnier. 2012 ging der Final gegen Mexiko 1:2 verloren.

Michael Phelps - der Erfolgreichste

Kein anderer Sportler war bei Sommerspielen erfolgreicher als der heute 31-jährige US-Amerikaner. 18 Mal schwamm Michael Phelps zu Gold. In Rio will er seine einzigartige Rekordkarriere ausklingen lassen. «Im Stande zu sein, die Sache so zu Ende zu bringen, wie ich es möchte, ist mir ganz wichtig», beteuerte Phelps. Gerade einmal 15 Jahre alt war er, als er 2000 in Sydney über 200 m Delfin sein Olympia-Debüt gab und danach Triumph um Triumph feierte. Nach den Spielen 2012 in London erklärte Phelps seine Karriere für beendet und fiel in ein Loch - Alkoholfahrt und Entziehungskur inklusive. In Rio will er es noch einmal allen zeigen.

Die dominierende Tennisspielerin seit der Jahrtausendwende will auch in Rio doppelt zuschlagen. Die 34-jährige US-Amerikanerin hat nicht nur die Titelverteidigung im Einzel im Visier, sondern möchte mit ihrer Schwester Venus wie 2000, 2008 und 2012 auch im Doppel triumphieren. Anfang Juli stellte sie mit ihrem siebten Wimbledonsieg Steffi Grafs Rekord von 22 Grand-Slam-Titeln ein.

Top-Athleten verpassen Olympia

Wie Roger Federer verpassen beispielsweise auch der fünffache Triathlon-Weltmeister Javier Gomez und der zweimalige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador aus Spanien die Spiele verletzungsbedingt.

Maria Scharapowa, ihres Zeichens fünfmalige Gewinnerin von Grand-Slam-Turnieren, ist wegen der Einnahme von Meldonium gesperrt. Kenenisa Bekele, dreimaliger Olympiasieger und Weltrekordhalter über 5000 und 10'000 m, wurde vom äthiopischen Verband nicht selektioniert. Die Qualifikation für die Spiele in Rio de Janeiro verpasst hat auch die amerikanische Hürdensprinterin Kendra Harrison, die Ende Juli einen Weltrekord realisiert hat.

Mit der Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa fehlt ein Glamourgirl der Leichtathletik. So hoch wie die Weltrekordhalterin ist in diesem Jahr noch keine Frau gesprungen. Der Ausschluss der russischen Leichtathleten verhindert einen letzten grossen Auftritt.

Basketballstars am Start

Berühmtester Abwesender in den Reihen der brasilianischen Gastgeber ist César Cielo. Der sechsmalige Weltmeister und Olympiasieger 2008 über 50 m Crawl scheiterte in der nationalen Qualifikation.

Im Team der US-Basketballer fehlen die Superstars Stephen Curry (Golden State Warriors) und LeBron James vom amtierenden Champion Cleveland Cavaliers. Ebenso am Zuckerhut nicht am Start sind die ersten vier der Golf-Weltrangliste: der Australier Jason Day, Dustin Johnson und Jordan Spieth aus den USA sowie der Nordire Rory McIlroy.

Beim Fussball-Turnier tritt Argentinien ohne Lionel Messi an und muss Schweden auf Zlatan Ibrahimovic verzichten. Zudem fehlen bei Deutschland sämtliche Stammkräfte aus dem Weltmeisterteam von 2014 und bei Portugal die Europameister um Superstar Cristiano Ronaldo.

veröffentlicht: 5. August 2016 05:55
aktualisiert: 5. August 2016 06:58
Quelle: SDA

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