Diese Dinge aus den 80ern wünschen wir uns zurück

· Online seit 29.04.2017, 21:23 Uhr
Bananarama, die erfolgreichste Girl-Group der 1980er, hat nach fast dreissig Jahren eine neue Tournee angekündigt. Höchste Zeit, sich nach vergessenen Dingen aus dieser Dekade umzusehen, deren Gesellschaft wir ein wenig vermissen.
René Rödiger
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Kaum eine andere Dekade nährt Pop-Kultur, Mode und Musik so stetig wie die achtziger Jahre. Immer wieder lassen sich Designer, TV- und Musikproduzenten oder Game-Entwickler von Modetrends, Gadgets und Möbel aus dieser Zeit inspirieren. Und treffen mit diesen Tendenzen auch dreissig Jahre später noch den Geschmack vieler. Einerseits von Menschen, welche die 1980er selber miterlebt haben und in Nostalgie schwelgen.

Beastie Boys with Billy Idol, 1986

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Aber auch den von jungen Leuten, die durch Remakes von etwa von «Miami Vice» oder «The A-Team» diese Dekade neu entdecken (eines von «Denver Clan» soll in der Mache sein) und in Läden wie American Apparel hochgeschnittene Stone-Washed-Jeans und weit ausgeschnittene T-Shirts kaufen, wie sie Jennifer Beals in «Flashdance» getragen hat. Oder Beinwärmer, wie sie sich die Tanzstudenten in der Eighties-Serie «Fame» gerne übergestülpt haben. Und die Übernahme von textilen Eighties-Relikten geht noch weiter: Schulterpolster, asymmetrische Oberteile, schwarzes Leder, Leggings – alles wieder da!

Die Achtziger, die lange Zeit als «Dekade der Geschmacklosigkeit» bezeichnet wurden, erleben gerade wieder ein Revival – auch in der Musik. Nachdem der Schmusebarde Rick Astley («Never Gonna Give You Up») letztes Jahr nach 23 Jahren Sendepause ein neues Album veröffentlichte, hat nun ein anderer Achtziger-Act sein Comeback angekündigt: Bananarama. Die erfolgreichste Girl-Group jener Dekade ist mittlerweile eine Grandma-Combo, die im November eine UK-Tour starten wird. Mit den «Hits und den Haaren von damals». Mehr über die Wiedervereinigung lesen Sie hier auf Bellevue.

Happy Monday everybody! ???#Bananarama #squadgoals

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Eighties all over the place: Höchste Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen, welche längst vergessenen Dinge aus den Achtzigern wir uns sonst noch zurückwünschen. Hier unsere Liste:

1. Spiral-Schlüsselanhänger: In den Achtzigern hat man davon gleich mehrere gleichzeitig getragen, mit Vorliebe in Neonfarben. Gekauft an der Dorf-Chilbi. Selbst die Kids, die noch gar keinen eigenen Schlüssel besassen, prahlten mit den bunten Plastic-Spiralen am Gesäss.

 

2. Surf Brands: Nicht so schlimm, dass Windsurfen (wer erinnert sich an Robby Naish?) als Sport nicht mehr so angesagt ist wie in den Achtzigern. Aber die Surfbrands von damals wie Chiemsee, Maui and Sons, Gotcha oder Town & Country mit ihren oftmals neonfarbenen Designs und dem California-Happy-Feeling vermissen wir schon ein bisschen.

 

3. Pop Swatch: Vor dreissig Jahren lancierte die Schweizer Uhrenmarke eine Armbanduhr mit breitem Elastikband und einem grossen Zifferblatt zum Auswechseln und Anclippen: Die Pop Swatch. Wer in den Eighties etwas auf sich hielt, besass so ein Ding. Letztes Jahr hat Swatch den Klassiker neu aufgelegt. Mit mässigem Erfolg – wir fragen uns, welche Chance da vertan wurde.

 

4. Coca Cola Clothing: In den Achtzigern stand in jedem gut ausgestatteten Teenie-Zimmer ein Coca-Cola-Hocker, der Büchse nachempfunden. Auch die Bettwäsche mit dem Logo des US-Zuckerwassers oder der Trainingsanzug aus Sweatshirt-Stoff waren damals äusserst beliebt. Wir finden: Es ist Zeit für einen neuen Zuckerschub, in Form von roten Sweatern, Baseballcaps oder Badeanzügen mit weissem Schriftzug.

 

5. Keith Haring: An den farbigen Figurinen von US-Streetart-Künstler Keith Haring gab es in den Eighties kein Vorbeikommen. Von Duschvorhängen bis Teetassen gab es alles mit den Designs des 1990 an AIDS verstorbenen Kunst-Aktivisten. Vor kurzem hat die US-Kette Gap eine Kinderkollektion mit den bunten Männchen lanciert. Auf die Garderobe von grossen Leuten hatte das bisher leider keinen grossen Einfluss.

 

6. Big Hair: «Hello again, Dauerwelle! », das hiess es in letzter Zeit immer wieder mal. So richtig durchgesetzt hat sich die durch Chemikalien verursachte Lockenpracht aber nie mehr, so wie in den achtziger Jahren. Dabei schauen wir so gerne die «Big Hair»-Bilder an von 80s-Metal-Bands wie Poison, Twisted Sister oder Def Leppard. Mit all den Männern und ihren dauergewellten oder wild toupierten Löwenmähnen.

 

7. Esprit: Wir warten schon lange auf das Comeback des Kultlabels aus den Achtzigern. Damals hatten die Kataloge des 1968 in San Francisco, Kalifornien, gegründeten Modelabels richtigen Sammlerwert. Ein Wiederbelebungsversuch war die Kooperation des hippen New Yorker Labels Opening Ceremony mit Esprit. Die hat den Happy-Spirit der Marke ziemlich gut eingefangen.

 

8. Scrunchies: Wo Dauerwellen sind, darf ein Haar-Accessoire natürlich nicht fehlen: der sogenannte Scrunchie. Dabei handelt es sich um ein Gummiband, das mit einem abgefahrenen Stoff wie etwa Samt oder Lurex ummantelt ist, der dann Falten wirft. In den Achtzigern fand man die elastischen Haarbänder in der Haarpracht und an den Armgelenken von Teenie-Mädchen. Heute gibt es sie wieder, zum Beispiel bei Topshop.

 

9. Brillenketten/Brillenbändel: Ein sowohl funky als auch praktisches Accessoires aus den Achtzigern ist der Brillenbändel. Es gab sie damals als neonfarbige Kordeln, mit Vorliebe an den Bügeln der Wayfarer-Brillen von Ray Ban. Oder auf der Ski-Piste an verspiegelten Gletscher-Brillen. Kürzlich haben die deutsche Schmuckdesignerin Saskia Diez und auch Stella McCartney ganz edle Neuinterpretationen von Brillenketten gezeigt. Bitte mehr davon!

 

10. Boombox herumtragen: Okay, wer hört im Zeitalter von Spotify noch Kassetten? Dennoch: Wenn wir sie hörten, dann gerne originalgetreu in einer fetten Boombox, wie schon LL Cool J in den Achtzigern. Die sind auf jeden Fall hübscher anzusehen als die unförmigen Wurst-Verstärker, welche die Jugend derzeit in ihren Gymbags auf dem Rücken trägt. Da wusste man auch noch, wo die Musik rauskommt.

 

11. He Man: Jungs, die in den achtziger Jahren gross geworden sind, haben sich damals bestimmt mindestens einmal eine He-Man-Action-Figur vom Weihnachtsmann gewünscht. Während Barbie in den Kinderköpfen von heute immer noch präsent sind, ist der blonde Muskelprotz aus unerfindlichen Gründen von der Bildfläche verschwunden. Neben den Figuren gab es auch eine auf einer Comic-Vorlage basierende TV-Serie.

veröffentlicht: 29. April 2017 21:23
aktualisiert: 29. April 2017 21:23

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