Diese Ostschweizer könnten Olympia-Gold holen

· Online seit 31.01.2018, 10:33 Uhr
Zwei Mal Gold an Olympischen Spielen - wer träumt nicht davon? Einige Ostschweizer haben das bereits geschafft, andere könnten es dieses Jahr in Pyeongchang packen. Das FM1-Land hat einige Medaillenhoffnungen.
Fabienne Engbers
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Skeleton, Snowboard Halfpipe, Ski Slopestyle, Curling. An den Olympischen Winterspielen erhalten Randsportarten eine grosse Bühne. Und damit auch die Sportler in diesen Disziplinen. Ostschweiz und Graubünden sind mit 54 Athleten an den Winterspielen vertreten und könnte sich die eine oder andere Medaille unter dem Nagel reissen. Wir zeigen dir, welche realistisch sind.

Holt Cologna mehr als ein Edelmetall?

Ganz vorne in der Liste der Anwärter steht Langläufer Dario Cologna. Mit seinem Sieg an der diesjährigen Tour De Ski hat der Davoser definitiv bewiesen, dass er in Topform ist. Vor vier Jahren holte der Bündner in Sotschi zwei Mal Gold. Dieses Jahr will er seinen Triumph wiederholen - sein grosser Tag ist der 16. Februar. Am Morgen um 7 Uhr Schweizer Zeit findet der Massenstart über 15 Kilometer Freistil statt. Auch im Skiathlon über zwei Mal 15 Kilometer hat der Bündner Chancen auf eine Medaille. Dieser findet am 11. Februar um 7.15 Uhr statt.

Van der Graaff mit guten Voraussetzungen

Nicht nur bei den Langlauf-Männern will ein Davoser Olympia-Gold. Laurien van der Graaff, ebenfalls aus Davos, hat am Wochenende ihren zweiten Weltcup gewonnen. Mit starker Konkurrenz reist sie an die Olympischen Spiele, viele Frauen sind diese Saison in der Verfassung, eine Medaille zu holen. Im Sprint ist van der Graaff top, in Pyeongchang geht das Skating-Rennen aber über zehn Kilometer. Ob die Davoserin eine Medaille schafft, zeigt sich am 15. Februar um 7.30 Uhr.

Ostschweizer Skicrosser im Überflug

Nebst dem Langlauf gilt der Skicross als eine der Disziplinen, in denen die Schweiz äusserst intakte Medaillenchancen hat. Und diese Medaillenchancen kommen - zumindest bei den Männern - fast ausschliesslich aus dem FM1-Land. Nebst dem Churer Routinier Alex Fiva, der in Sotschi keine Medaille gewinnen konnte, will auch der Newcomer Marc Bischofberger aus Marbach in Pyeongchang brillieren. Beide haben diese Saison gezeigt, dass sie Top-Favoriten für eine Skicross-Medaille sind. Wer weiss, vielleicht stehen am Ende gar beide auf dem Podest. Wer den Schweizern zuschauen will, muss allerdings lange aufbleiben oder früh ins Bett: Der Skicross startet am 21. Februar um 3.30 Uhr in der Früh.

Flieg Simi, flieg!

Okay, der Toggenburger Simon Ammann hat seine Gold-Zeiten vielleicht schon hinter sich. Diese Saison hat er aber ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit einem fünften Rang im polnischen Zakopane am Wochenende hat der 36-Jährige bewiesen, dass er sich dieses Jahr möglicherweise seine fünfte Olympia-Medaille erspringt. Bereits am ersten Tag nach der Eröffnung, am 10. Februar, findet das Skispringen auf der kleineren Schanze statt. Genau eine Woche später springt Simi dann von der grossen Schanze.

Carlo Janka ohne Erfahrung dabei

Nach seinem Kreuzbandriss ist der Bündner Carlo Janka zwar schon wieder einige Abfahrten gefahren, allerdings waren dies bislang nur Trainingsläufe. Trotz fehlender Rennerfahrung ist er für die Olympischen Spiele nominiert. Seinen letzten Weltcup-Sieg feierte er im Februar 2016 in Südkorea. Bereits ein Jahr zuvor gewann Janka den Super-G auf der Olympia-Piste.

Snowboarder könnten für Exploit sorgen

Nebst Patrizia Kummer gehen in Südkorea auch einige Bündner und St.Gallerinnen auf dem Snowboard auf Medaillen-Jagd. Julie Zogg aus Mels fährt regelmässig unter die Top Ten und an einem guten Tag ist ihr in Pyeongchang auch eine Medaille zuzutrauen.

Bei den Männern hat vor allem der Bündner Nevin Galmarini intakte Chancen auf eine Medaille, das letzte Rennen in Bulgarien hat Galmarini für sich entschieden - beste Voraussetzungen also. Die alpinen Snowboarder starten am 24. Februar um 4 Uhr in der Früh im Parallel-Riesenslalom.

Hockeymannschaft profititert von NHL

An den Olympischen Spielen werden auf dem Eisfeld keine NHL- und keine KHL-Spieler stehen. In den USA und in Russland laufen die nationalen Meisterschaften. Dadurch steigen die Chancen der Schweizer Eishockeyaner auf eine Medaille an den Spielen. In der Mannschaft haben auch einige Ostschweizer Platz gefunden, darunter unter anderem Andres Ambühl und Enzo Corvi aus Davos sowie Goalie Jonas Hiller, der aus Appenzell Ausserrhoden stammt.

Auch die Schweizer Eishockey-Frauen starten mit Medaillenchancen. In Sotschi holten sich die Schweizerinnen die Bronzemedaille. 14 der aufgebotenen Spielerinnen waren damals dabei. Goalie Florence Schelling ist bereits zum vierten Mal an Olympischen Spielen. Dabei sind auch Livia Altmann und Isabel Waidacher aus Arosa, Dominique Rüegg aus Rossrüti und Shannon Sigrist aus Henau.

«Elf plus Medaillen»

Der Schweizer Delegationschef Ralph Stöckli sagte bei der Bekanntgabe der nominierten Athleten, die Schweizer Delegation habe sich «elf plus Medaillen» zum Ziel an den diesjährigen Spielen gesetzt. In Sotschi vor vier Jahren waren es genau elf. Sogar der Rekord von 15 Medaillen an Winterspielen aus dem Jahr 1988 könnte erreicht werden. Dazu müsste für die Schweiz aber wirklich alles passen.

Die Olympischen Winterspiele finden vom 9. bis zum 25. Februar im südkoreanischen Pyeongchang statt. 171 Athleten treten für die Schweiz an - die grösste Delegation, welche die Schweiz je hatte. Welche Disziplin ihr wann mitverfolgen könnt, erfahrt ihr hier.
veröffentlicht: 31. Januar 2018 10:33
aktualisiert: 31. Januar 2018 10:33

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