«Dölf Früh sah den FCSG immer realistisch»
Dölf Früh hinterlässt sicher einen finanziell gesunden Verein. So wie ich ihn in den letzten Jahren kennengelernt habe, ist meine Vermutung, dass er im Hintergrund die Nachfolge schon eingefädelt hat, diese aber noch nicht spruchreif ist. Sein Wunsch ist sicherlich auch, dass sein Nachfolger seine Arbeit weiterführt. Dies gilt auch für das Nachwuchsprojekt Future Champs Ostschweiz FCO. Das ist ja quasi sein Kind und man merkt, dass ihm das sehr am Herzen liegt. Bis jetzt hat FCO allerdings wirtschaftlich noch nicht die ganz grossen Früchte abgeworfen. Dies könnte einst mit einem Verkauf von Silvan Hefti oder einem anderen jungen Spieler aber geschehen. Ich denke, das ist ein grosser Traum von Dölf Früh.
Im Prinzip war er derjenige, der im Jahr 2010 die Rettung des FCSG aufgegleist hat. Damals war die Situation mit dem Stadion und den daraus entstandenen finanziellen Lasten ja sehr schwierig. Wenn Dölf Früh nicht gewesen wäre, gäbe es den Verein heute wahrscheinlich nicht mehr. Ganz wichtig war sicherlich auch, dass er keine finanziellen Risiken eingegangen ist und den Verein strikte geführt hat. Dass der FCSG nach dem Abstieg den direkten Wiederaufstieg geschafft hat und sich sogar für die Europa League qualifizieren konnte, ist sicherlich auch mitunter sein Verdienst. Damals hatte der FC St.Gallen mit Stéphan Nater und Oscar Scarione auch zwei aussergewöhnlich gute Spieler. Früh verfiel aber trotzdem nie der Euphorie und sagte, nun müsse noch mehr her. Er sah das Ganze eigentlich immer ziemlich realistisch.
Nun wird natürlich spekuliert, was er für eine Krankheit hat. Wissen sie mehr?Nein, ich habe keine Ahnung. Dazu kann ich deshalb nichts sagen. Offenbar wissen das ja nicht einmal seine engsten Mitarbeiter.
Nun wird ein Nachfolger von ihm gesucht. Gibt es da schon Namen?Es wurden in den letzten Monaten ja immer wieder Namen herumgereicht. Die Frage ist einfach, was da dran ist. Einen konkreten Namen kann ich allerdings nicht nennen. Da muss man nun die ausserordentliche Generalversammlung im Mai abwarten.
Das Interview führte Michael Ulmann.