Dreikampf in Ausserrhoden

· Online seit 14.02.2017, 09:30 Uhr
Wie erwartet werden Dölf Biasotto (FDP), Peter Gut (pu) und Inge Schmid (SVP) erneut zur Wahl in den Ausserrhoder Regierungsrat antreten. Der zweite Wahlgang findet am 19. März statt.
René Rödiger
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Dölf Biasotto erzielte ein überraschend gutes Ergebnis. 6684 Stimmen holte der FDP-Mann bei der Ersatzwahl für Parteikollegin Marianne Koller-Bohl im ersten Wahlgang. Sein erster Verfolger, Peter Gut von den Parteiunabhängigen, kam immerhin noch auf 5390 Stimmen, Inge Schmid von der SVP auf 5086 Stimmen.

Dass Biasotto so klar vorne liegt, war im Vorfeld nicht erwartet worden. Zu stark kam die FDP in den letzten Jahren in Appenzell Ausserrhoden unter die Räder. 2015 verlor die Partei einen Sitz in der verkleinerten Regierung an die Parteiunabhängigen und den Nationalratssitz an die SVP.

«Wählerpotenzial nicht ausgeschöpft»

Nach diesem guten Ergebnis im ersten Wahlgang geht der 55-jährige Biasotto am 19. März als Favorit ins Rennen. Der amtierende Kantonsratspräsident Peter Gut wird ebenfalls antreten. Gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz» sagten die Parteiunabhängigen, dass Gut «sein Wählerpotenzial noch nicht ausgeschöpft hat». Auch Inge Schmid, Gemeindepräsidentin von Bühler, gibt nicht auf und tritt erneut an.

Spannend wird sein, ob Inge Schmid, die sich im Wahlkampf als «Unser Mann für Ausserrhoden» anpries, im zweiten Wahlgang vom Frauenbonus profitiert. Zumindest die SVP Appenzell Ausserrhoden scheint nun auf diese Karte setzen zu wollen und sagt: «Auch in Zukunft sollen beide Geschlechter in der Regierung vertreten sein.» Eine Ausserrhoder Regierung ohne Frauen gab es seit 1994 nicht mehr.

Wahltaktische Überlegungen

Allerdings könnten viele SVP-Wähler, die im ersten Wahlgang noch Schmid wählten, am 19. März auf Biasotto setzen. Ihre Überlegung dürfte dabei sein, dass mit einem FDP-Mann weiterhin eine bürgerliche Mehrheit im Regierungsrat herrscht und ein zweiter Sitz für die Parteiunabhängigen verhindert wird.

Klar ist bei dieser Ausgangslage lediglich, dass es am 19. März spannend wird.

veröffentlicht: 14. Februar 2017 09:30
aktualisiert: 14. Februar 2017 09:30
Quelle: red.

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