Beten gegen Abtreibungen
Spitaldirektor Pierre-François Leyvraz bestätigte am Samstag einen Bericht der Tageszeitung «Le Temps». Jeweils am 13. des Monats hatten sich Anhänger der Piusbruderschaft in der Kapelle getroffen, um gegen Abtreibungen zu beten.
Die Kapelle sei ein offener Ort, der auf der Basis von Vertrauen genutzt und nicht überwacht werde. Die Spitaldirektion sei aus den Wolken gefallen, als sie von den Zusammenkünften der Piusbruderschaft erfahren habe.
Die Piusbruderschaft war 1970 vom umstrittenen französischen Bischof Marcel Lefebvre gegründet worden. Den Traditionalisten bleibt der Zutritt zur Kapelle nun künftig verwahrt. Denn in der Schweiz gebe es ein Gesetz, das die Abtreibung ausdrücklich erlaube. Deshalb könne nicht akzeptiert werden, dass dies innerhalb der Spitalmauern angezweifelt werde.
Der Bruderschaft sei am vergangenen Freitag schriftlich mitgeteilt worden, dass ihr der Zutritt zur Kapelle verboten sei. Zudem sei sie aufgefordert worden, alle Hinweise auf die Gebete in ihren Veröffentlichungen zurückzuziehen. Von der Piusbruderschaft war am Samstag vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.