EFG International darf ehemalige BSI-Büros fortführen

14.11.2017, 08:13 Uhr
· Online seit 14.11.2017, 07:57 Uhr
Die Privatbank EFG International kann ihren Standort in Mailand behalten. Die italienische Zentralbank hat eine Anordnung vom Mai aufgehoben, die die Geschäftsaktivitäten der früheren BSI-Büros in Italien einschränkte und zu deren Schliessung hätte führen können.
Anzeige

Ein entsprechendes Administrativverfahren wurde eingestellt, wie EFG am Dienstag mitteilte. Das ebenfalls betroffene Büro in Como wurde allerdings bereits geschlossen. EFG International will dennoch weiter im italienischen Heimmarkt expandieren, wie die Privatbank schreibt. Die italienische Kundschaft bleibe eine wichtige strategische Priorität.

Die Banca d'Italia hatte im Mai die Umsetzung bestimmter Massnahmen angeordnet. Diese gingen auf administrative Schwächen aus der Zeit vor der Integration der Tessiner Privatbank BSI in die EFG zurück. Der italienische Regulator bemängelt strukturelle und administrative Schwächen bezüglich der Compliance, dies nach Inspektionen im Jahr 2016 vor dem Abschluss der BSI-Übernahme durch die EFG.

Entsprechend der Anweisungen der Banca d'Italia mussten sich die Standorte in Mailand und Como auf Geldabzüge und weitere «passive Dienstleistungen» beschränken, da die Anweisung darauf lautete, eine Schliessung der jeweiligen Stellen vorzubereiten.

Nun habe die Banca d'Italia mit ihrem Entscheid anerkannt, dass das strikte und effektive Compliance-Konzept von EFG seit dem Abschluss der BSI-Übernahme erfolgreich eingeführt worden sei, schreibt die Privatbank am Dienstag. Dadurch seien die administrativen Schwächen ausgebessert worden.

Die EFG hatte im November 2016 die damals fast gleich grosse Tessiner Bank BSI gekauft. Überschattet wurde die Übernahme aber anschliessend von der Verwicklung der BSI in den Geldwäscherei-Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB. Es kam zu namhaften Vermögensabflüssen aus der BSI. In der Folge konnte EFG den Kaufpreis für die Tessiner Bank auf 971 Millionen Franken drücken - von ursprünglich rund 1,3 Milliarden Franken.

veröffentlicht: 14. November 2017 07:57
aktualisiert: 14. November 2017 08:13
Quelle: SDA

Anzeige
Anzeige