«Ein bisschen Angst hab ich schon»

· Online seit 12.10.2016, 12:18 Uhr
In Arbon haben sich zwei Fremde in einem leer stehenden Kellerabteil eingenistet. Als der neue Mieter dort seine Sachen einräumen wollte, staunte er nicht schlecht über seine beiden «Untermieter».
Fabienne Engbers
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20Minuten berichtete, dass die Eindringlinge einige Nächte im Keller der Arboner verbrachten. «Wir sind wie eine kleine Familie hier im Haus», sagt die Hauswartin, die nicht mit Namen genannt werden möchte. Weil man sich gegenseitig vertraue, lasse man beispielsweise auch ab und zu die Türen zum Keller offen.

Neuer Mieter entdeckte die Eindringlinge

«Durch eben diese Kellertüre sind die Eindringlinge offenbar in den Keller gekommen», sagt Anwohnerin Daniela Weber. Der neue Nachbar, der gerade einziehen wollte, klingelte als erstes bei ihr, als er die beiden noch schlafenden Eindringlinge vorfand. «Er sagte, er habe zwei Leute in seinem Kellerabteil gefunden, die dort geschlafen und etwas getrunken hätten. Als sie ihn sahen, seien sie gegangen», sagt Daniela Weber.

Mulmiges Gefühl

Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. «Wenn ich abends, so um elf, zwölf Uhr nach Hause komme und durch den Keller laufe, kriege ich jetzt schon ein wenig Angst», sagt Daniela Weber. Sie ist Mutter von zwei Kindern und macht sich auch wegen der Sicherheit der Kinder Sorgen. «Seit dem Vorfall war ich nicht mehr in meinem Kellerabteil. In der Nacht traue ich mich nicht mehr herunter, tagsüber geht es», sagt die Anwohnerin.

«Angst habe ich keine»

Anwohnerin Frieda Leumann hat wegen den Eindringlingen keine Angst. «Also man hat schon ein anderes Gefühl, aber ich bin nicht so ängstlich», sagt die ältere Dame. «Mir geht es gut, nachschauen, ob jemand da ist, gehe ich eigentlich nicht.» Die Stimmung im Haus sei nicht unbedingt schlechter, aber man spreche über die Vorfälle.

Massnahmen ergriffen

Mittlerweile hängt ein Zettel an allen Eingangstüren (siehe unten), damit die Hausbewohner nicht vergessen, die Türen abzuschliessen.

«Da hat sich definitiv etwas verändert. Früher liessen wir die Türen auch mal offen, jetzt schliessen wir immer ab, auch unsere Wohnungstüre», sagt Mutter Daniela Weber. Anderer Meinung ist Anwohnerin Frieda Leumann. «Ich schliesse immer ab, aber manchmal, wenn ich reinkomme, ist die Türe offen.» Das war schon vorher so, verändert habe sich also nicht viel.

Noch keine Anzeige eingegangen

Die Kantonspolizei Thurgau hat Kenntnis von diesem Fall. Eine Anzeige sei aber nicht eingegangen. «Eine Anwohnerin, der auch ein Mätteli und eine Decke entwendet wurden, überlegt sich, Anzeige zu erstatten», sagt Daniela Weber. Die Hausbewohner haben von den Tätern aber weder Namen, noch eine genaue Beschreibung.

veröffentlicht: 12. Oktober 2016 12:18
aktualisiert: 12. Oktober 2016 12:18
Quelle: enf

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