Ein Museum für die «DNA des Thurgaus»

· Online seit 17.01.2017, 16:31 Uhr
Auf dem Gelände der Mosterei Möhl in Arbon hat es zur Zeit ein riesiges Loch. Der Aushub für das neue Besucherzentrum ist schon fast fertig, sobald der Schnee weg ist, beginnen die Bauarbeiten. Eine interaktive Ausstellung, eine Saftbar und eine Saftpresse an der man selbst Hand anlegen kann, sind die Höhepunkte im neuen Besucherzentrum.
Fabienne Engbers
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«Ein Spatenstich war uns zu gewöhnlich, eine Grundsteinlegung auch, deshalb veranstalten wir eine Grundfasslegung», sagt der ehemalige Geschäftsführer und das Familienoberhaupt Ernst Möhl. Mit seinem Bruder Markus hat er vor rund fünf Jahren den Bau des Museums beschlossen, mittlerweile führt die nächste Generation das Unternehmen und bringt somit auch den Bau zu Ende.

Ein neues Fasslager und ein grosses Besucherzentrum

Im Herbst 2018 soll das neue Zentrum eröffnet werden. «Im Oktober ist unsere Most-Hauptsaison, da läuft bei uns am meisten», erklärt Ernst Möhl. An der Grundfasslegung am Dienstag wurde ein kleines Fass gezeigt. «Wir füllen das Fass in den nächsten Tagen mit Pressetexten. Dann wird es beim Bau mit in die Mauer eingemauert und mit einem Glas versiegelt», sagt Ernst Möhl. Der Neubau beinhaltet einen Keller, in dem der Saft vom Fass in acht riesigen neuen Holzfässern lagert, ein Besucherzentrum im Erdgeschoss und ein Atelier im Obergeschoss, in welchem man Werke von einheimischen Künstlern ausstellen und Künstlern aus der Umgebung einen Platz geben möchte.

«Nur alte Maschinen ausstellen, das geht nicht!»

Das Besucherzentrum wird das Herz des neuen Gebäudes. Ein Laden, eine Saftbar und Platz für Veranstaltungen sollen dort entstehen. Ausserdem wird ein interaktives Museum Platz finden. «Die junge Generation sagte mir, man kann heutzutage nicht mehr nur alte Maschinen in einem Museum ausstellen, da müsse man schon mehr bieten», lacht Ernst Möhl. Deshalb werde das Museum einen interaktiven Charakter erhalten, mit vielen Videos, Möglichkeiten zur Interaktion und einer Saftpresse, an der man seinen eigenen Saft pressen kann. Zusätzlich wird auch der Weg des Apfels, von der Bestäubung durch die Bienen bis zu seinem Ende in der Saftpresse, beleuchtet.

Das neue Besucherzentrum ergänzt den bestehenden Rundgang

Bereits heute kann man in Gruppen die Mosterei besuchen, ein kleines Museum mit ein paar wenigen alten Maschinen gibt es schon. Das neue Besucherzentrum wird durch einen Durchgang im Untergeschoss, der bereits gebaut wurde, direkt mit dem Rest der Mosterei verbunden. So wird der jetzige Rundgang erweitert und ergänzt.

Die Umstände haben den Bau verlangsamt

Vor vier Jahren haben die Möhls vom Schweizerischen Mosterei- und Brennereimuseum in Wädenswil diverse Ausstellungsstücke für 30 Jahre geliehen. Baldmöglichst sollte ein grosses Museum in Arbon entstehen. Eine Einsprache und die Umstrukturierung der in Egnach liegenden Mosterei «Thurella» verzögerten allerdings den Museumsbau. «Da wir mit der Übernahme von Teilen der Thurella einige Mehraufwände zu bewältigen hatten, kam uns die Einsprache beim Museumsbau gar entgegen», sagt Ernst Möhl am Dienstag vor den Medien. Nun ist die Mosterei Möhl aber bereit für den Baustart.

«Das Museum präsentiert die DNA des Thurgaus»

Thurgau Tourismus ist vom neuen Apfel-Museum in Arbon begeistert. «Das neue Mosterei-Museum bietet authentische Erlebnisse für Einheimische und Touristen rund um den Apfel und damit auch rund um den Thurgau», sagt Geschäftsführer Rolf Müller. Man bilde hier die DNA des Kantons Thurgau ab und sorge auch bei Touristen dafür, dass der Kanton Thurgau in Erinnerung bleibe.

veröffentlicht: 17. Januar 2017 16:31
aktualisiert: 17. Januar 2017 16:31

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