Ein solider Auftritt mit schwachem Lohn

10.12.2016, 23:05 Uhr
· Online seit 10.12.2016, 22:49 Uhr
Der FC St.Gallen legt zum Jahresabschluss einen soliden Auftritt gegen Meister Basel hin. Die kompakte und solidarische Mannschaftsleistung wurde allerdings nicht mit Punkten beholt. Die behält der wenig überzeugende Serienmeister beim 1:0-Sieg für sich. Hier geht es zu den Spielernoten.
Marco Latzer
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Tor:

Daniel Lopar. Note: 4,0. Was er halten konnte, wusste er zu parieren. Beim Gegentor von Marc Janko blieb er chancenlos - wie eigentlich immer im Fussballjahr 2016. Ein Ärgernis bleiben seine weiten Bälle ins Seitenaus oder direkt zum Gegner.

Verteidigung:

Silvan Hefti. Note: 4,5. Ein Auftritt, der Hoffnung macht. Schnell, frech und mit grosser Spielintelligenz ausgestattet. Deutete sein grosses Potenzial auch im «Joggeli» mehrfach an, übernahm sich aber dann und wann in der Vorwärtsbewegung ein wenig.

Karim Haggui. Note: 5,0. Ein starker Auftritt, wirkte ganz abgebrüht. Und für einmal war der Ex-Düsseldorfer auch der Herr der Lüfte. Gleich serienmässig spedierte er die Bälle mit seinem Kopf aus der Gefahrenzone. Wusste die Abwehr zu organisieren, hat seine Gelbsperre definitiv genutzt, um den Kopf durchzulüften.

Martin Angha. Note: 4,0. Eine über weite Strecken gefällige Leistung. Zwei, drei ganz tolle Grätschen. Aber wenn es gegen Basel einen nicht ganz so stilsicheren Verteidiger gab, war es er.

Mittelfeld:

Marco Aratore. Note: 5,0. Schon wieder eine starke Leistung der Flügelrakete. Praktisch alle Offensivaktionen liefen über ihn. Wirblig, kreativ und mit einem enormen Laufpensum - allerdings fanden zu viele seiner Flanken keinen Abnehmer. Trotzdem war er der beste Mann im Mittelfeld.

Alain Wiss. Note: 4,0. Als Ersatz für den gesperrten Toko nominiert. Half ordentlich mit, den Gegner schon früh zu pressen und auflaufen zu lassen. Erledigte seinen Part gegen hinten zur vollsten Zufriedenheit. Gegen vorne - wie zu erwarten war - ohne zählbare Impulse. Wurde in der 70. Minute durch Super-League-Debütant Boris Babic ersetzt.

Roy Gelmi. Note: 4,0. Was für Wiss gilt, trifft eigentlich auf ihn zu. Versteht es, mit seiner Präsenz im Mittelfeld der Mannschaft Stabilität zu verleihen.

Andreas Wittwer: 3,5. Zog einen unauffälligen Abend ein, wurde kaum je in Aktion gesehen. Sämtliche Angriffe, wenn sie denn einmal kamen, liefen vis-à-vis über Aratore. Musste in der 76. Minute für Lucas Cueto vom Feld.

Sturm:

Albian Ajeti. Note: 4,5. Kann auch aus den unmöglichsten Bällen eine Chance kreieren. Und wenn es einen St.Galler Torschützen in diesem Spiel gegeben hätte, wäre es wohl er gewesen.

Roman Buess. Note: 3,0. War er als Basler in St.Galler Diensten etwa verkrampft? Gut möglich, denn es gelang ihm nicht sonderlich viel. War ziemlich abgemeldet und musste schon nach 56 Minuten Gianluca Gaudino Platz machen. Da war er schon längst in der Anonymität des «Joggeli» verschwunden.

Yannis Tafer. Note: 3,5. Von Genialität war nicht viel zu spüren, zeigte stattdessen biedere Hausmannskost. Blieb ohne Ausrufzeichen und machte letztlich zu wenig aus seinen Möglichkeiten.

FM1Today-Teamschnitt: 4,1

Fazit: Es war ein versöhnlicher Abschied einer turbulenten Hinrunde für den FC St.Gallen. «Da und dort haben wir vielleicht etwas zu wenig Mut gezeigt», resümierte FCSG-Coach Joe Zinnbauer das Spiel gegen den FC Basel. Freuen durfte er sich über den kompakten Auftritt seiner Truppe, die den Gegner kaum je ins Spiel kommen liess. Zwei Ärgernisse blieben: Das Gegentor zum 0:1, bei dem sich Delgado, Steffen und Torschütze Janko viel zu einfach durchspielen konnten und die Erkenntnis, dass nach diesem Rückschlag das grosse offensive Aufbäumen ausblieb.

Immerhin lässt sich festhalten, dass der FCSG sein Gesicht gewahrt hat. Keine Selbstverständlichkeit, wie wir unterdessen wissen. St.Gallen ist dem gleichen Gegner im Fussballjahr auch schon mit 0:7 unterlegen. Es ist dieser Wandel und die leistungsmässige Steigerung in den letzten Spielen, die andeuten, dass die Ostschweizer endlich ihren Kurs gefunden haben. So gesehen ist es fast schon schade, dass der Fussball in den nächsten knapp zwei Monaten ruhen wird. Immerhin ist danach der als Heilsbringer gefeierte Tranquillo Barnetta mit von der Partie. Mit ihm verbunden ist die Hoffnung auf neue Höhenflüge und ein schnelles Adieu aus dem Abstiegskampf.

veröffentlicht: 10. Dezember 2016 22:49
aktualisiert: 10. Dezember 2016 23:05

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