Ein Solo fällt dem Spitzenschwinger schwer

07.07.2016, 08:24 Uhr
· Online seit 07.07.2016, 08:05 Uhr
Siegesserien an Schwingfesten sind in der heutigen Dichte der Konkurrenz nicht mehr selbstverständlich. Das spürt vor dem Eidgenössischen Fest auch die Berner Spitze Sempach/Stucki/Wenger.
Leila Akbarzada
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Zwei Kranzfestsiege für Schwingerkönig Matthias Sempach, je ein Sieg für Schwingerkönig Kilian Wenger und den früheren Kilchberger Champion Christian Stucki. Auf den ersten Blick ist dieser Ausbeute bescheiden, wenn man bedenkt, dass schon 31 von 38 Kranzfesten der Saison 2016 absolviert sind.

Beim näheren Hinsehen stellt man jedoch zum Beispiel fest, dass gerade die Stärke des eigenen Berner Verbandes den drei Bösen das Leben schwer macht. Am letzten Sonntag starteten Stucki und Wenger als hohe Favoriten zum Seeländischen Fest in Aarberg. Im schon fast obligaten Spitzenduell im Anschwingen remisierten sie gegeneinander und nahmen sich so die ersten Zehntelpunkte ab. In den Schlussgang brachte es keiner von ihnen. Beim Triumph des Seeländers Florian Gnägi belegte Stucki den 2. Rang, Wenger den Rang 3c.

Anzumerken ist, dass die drei Berner Topschwinger wegen verschiedener Verletzungen zu Saisonbeginn nicht das gewohnte Pensum abspulen konnten und wohl auch ein wenig zurückgeworfen wurden.

Noch sind aber bis Ende Juli Feste ausstehend, an denen jeder der drei zuschlagen kann: der Rigi-Schwinget, das Berner Kantonalfest in Meiringen und zuletzt der Brünig-Schwinget.

Nächsten Sonntag stellen die Berner mitten im Innerschweizer Verbandsgebiet die stärkste Delegation auf der Rigi. Das überragende Berner Trio wird sich komplett einfinden. Der Innerschweizer Vorjahressieger Andreas Ulrich dürfte einen schweren stand haben, ebenso der routinierte ehemalige Unspunnen-Sieger Martin Grab.

Aufgrund des Restprogramms ist es wahrscheinlich, dass Sempach, Wenger oder Stucki ihre Saisonbilanz noch erheblich werden aufbessern können. In keinem Fall werden sie aber an die Zahlen herankommen, mit denen seinerzeit Jörg Abderhalden beeindruckt hat. 2004 und 2007, in zwei von drei Saisons also, die er als Schwingerkönig beendete, gewann der Toggenburger vorgängig sieben respektive sechs Kranzfeste. Es waren Saisons, in denen er von A bis Z, von Ende April bis Ende August, als alle überragender Athlet dominierte. Im Vergleich dazu die Zahlen von Kilian Wenger 2010 und Matthias Sempach 2013: Die nachmaligen eidgenössischen Festsieger gewannen damals drei beziehungsweise vier Kranzfeste.

In diesem Jahr führt der junge Bündner Armon Orlik die Liste mit vier Kranzfestsiegen an, vor dem Schwyzer Christian Schuler mit drei sowie Matthias Sempach, Remo Käser und Benjamin Gapany mit je zwei Siegen. Je einen Erfolg weisen unter anderen Christian Stucki, Kilian Wenger, Arnold Forrer, Samuel Giger, Philipp Laimbacher, Mario Thürig und Michael Bless vor.

veröffentlicht: 7. Juli 2016 08:05
aktualisiert: 7. Juli 2016 08:24
Quelle: SDA

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