Eine starke Fahrt reicht nicht zum Sieg

20.01.2018, 19:34 Uhr
· Online seit 20.01.2018, 18:12 Uhr
Beat Feuz muss sich nichts vorwerfen. Er zeigt eine starke Fahrt ohne Fehler, doch zum ersten Sieg beim Hahnenkamm-Klassiker in Kitzbühel reicht es dennoch nicht. In besonders wichtigen Momenten kann Beat Feuz stets noch etwas drauflegen. So war es auch in Kitzbühel.
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«Mir gelang eine Bombenfahrt», durfte er hinterher festhalten. Aber nicht immer ist gut auch gut genug zum Sieg. Thomas Dressen nutzte den kurz aufgekommenen Sonnenschein dazu, den Emmentaler noch zu überflügeln.

Als Beat Feuz mit Startnummer 7 eine neue Bestzeit aufstellte, ballte er die Faust. Er hatte in diesem Moment den Norweger Aksel Lund Svindal hinter sich gelassen, den Leader im Abfahrts-Weltcup. Damit verbunden war natürlich die Hoffnung, es würde ihm zum ersten Sieg in der Kitzbüheler Abfahrt reichen. Es begann die lange Zeit des Wartens in der Leader-Box.

«Als Vincent Kriechmayr mit Nummer 17 bei der Hausbergkante so weit voraus lag, habe ich den Sieg schon abgeschrieben. Er ist einer der besten Techniker im Feld.» Doch dann patzte der Österreicher im anspruchsvollen Schlussteil - und Feuz blieb vorne. Erneut ballte er die Faust.

Doch in diesem Moment drückte schon die Sonne durch die Wolken, und als Thomas Dressen mit Nummer 19 startete, präsentierten sich die Bedingungen immer besser. «Er musste es aber auch zuerst runter bringen. Er hat den Vorteil des Sonnenscheins perfekt ausgenützt», respektierte Feuz die Leistung des Deutschen, der erst zum zweiten Mal in Kitzbühel am Start stand. In Kitzbühel gewinnen gewöhnlich nur die Routiniers.

Witziges Detail: Dass der Oberbayer mit Nummer 19 antreten konnte, hatte er dem letztlich drittplatzierten Hannes Reichelt zu verdanken. Als der Österreicher am Vorabend bei der Startnummern-Vergabe, bei der sich die ersten 10 des Abfahrts-Ranking für eine ungerade Nummer von 1 bis 19 entscheiden müssen, wählen durfte, waren noch 1, 17 und 19 offen. Reichelt entschied sich für die 1, für Dressen, den Zehnten des Rankings, blieb letztlich nur noch die 19 übrig.

Dem voran war ein Geplauder gegangen, in dem Dressen zu Reichelt gesagt hatte, dass er lieber nicht die 1 hätte, denn so oft sei er in Kitzbühel noch nicht gefahren, und er wolle sich noch ein paar Fahrer ansehen. Daraufhin habe sich Reichelt angeboten. «Mach dir nichts draus, wenn es die 1 noch gibt, nehme ich sie.»

veröffentlicht: 20. Januar 2018 18:12
aktualisiert: 20. Januar 2018 19:34
Quelle: SDA

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