Endlich wieder ein gutes Jahr für die Skigebiete

16.03.2018, 17:41 Uhr
· Online seit 16.03.2018, 17:30 Uhr
Nach drei vergleichsweise schwachen Wintern können die Bergbahnen in der Ostschweiz kurz vor Abschluss des Winterbetriebs 2017/18 etwas aufatmen. Die Frequenzen und Umsätze sind ungefähr im langjährigen Durchschnitt.
Stephanie Martina
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St.Galler Tagblatt/Thomas Schwizer

Die Pizolbahnen AG braucht für den Weiterbetrieb finanzielle Unterstützung vom Kanton St.Gallen und von den Gemeinden der Standortregion. Die Bergbahnen Wildhaus AG hoffen weiter auf ein Umdenken der Kantonsregierung und damit auf eine Freigabe der Mittel aus dem NRP-Topf (Neue Regionalpolitik) für ihr grosses Erneuerungsprojekt Wildhaus 2.0. Angesichts dieser Ausgangslage und der Konkurrenz durch die Wintersportgebiete im Vorarlberg sind gute Zahlen Balsam für die gebeutelte Bergbahnenbranche.

In diesem Umfeld erhöhten die Wintersaisons seit 2014/15 den Leidensdruck der Unternehmen. Denn knapper Schnee und ein dadurch verursachter verspäteter Saisonstart, teilweise erst kurz vor Neujahr, bescherten ihnen jeweils unterdurchschnittliche Frequenzen und Umsätze.

Wetter verhindert ein Rekordjahr

Deshalb weckte bei ihnen der Start in die Wintersaison 2017/18 berechtigte Hoffnungen. Spätestens zum geplanten Betriebsbeginn konnten sie den Vollbetrieb aufnehmen, und der bis ins Flachland gefallene Schnee sorgte für einen positiven Abo-Vorverkauf. Die umsatzmässig sehr wichtigen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr nährten die Zuversicht. In der Folge blieben die Pistenverhältnisse sehr gut, auch dank Beschneiungsanlagen und regelmässiger Schneefälle während des ganzen Winters.

Allerdings verhinderte die Witterung im Januar und Februar ein ausgezeichnetes Jahresergebnis oder sogar ein Rekordjahr. Denn Sturmwinde, Eiseskälte und einige wettermässig unwirtliche Wochenenden lockten verschiedentlich nur die hartgesottenen Wintersportler an. Dennoch ziehen die Bergbahnen in der Ostschweiz kurz vor dem Ende der Wintersaison 2017/18 ein positives Fazit.

«500'000 bis 600'000 Franken pro Wochenende»

Heinrich Michel, CEO der Flumserbergbahnen AG, stellt fest, dass «die Wetterbedingungen im wichtigen Monat Februar nicht wirklich unseren Wünschen entsprochen haben». Michel nennt zu den Auswirkungen eine konkrete Zahl: Am Flumserberg können ein vorhergesagtes schönes Wochenende, Ticketumsätze und Gastronomie zusammengerechnet, gegenüber einem schlechten «gut und gerne mal einen ­Umsatzunterschied von 500'000 bis 600'000 Franken ausmachen».

Dank des frühen Winterstartes und eines starken Dezembers mit tollem Wetter während der Festtage liege man aber immer noch zehn Prozent über den Vorjahreszahlen und rund acht Prozent über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Auch die Gastronomieabteilung, die rund einen Drittel des Gesamtumsatzes beisteuert, verzeichne ähnlich gute Resultate im Vergleich zu den Vorjahren.

Zufriedenheitslevel steht auf «gut bis sehr gut»

Das Fazit von Heinrich Michel: «Wir hier am Flumserberg sind im Winter 2017/18 immer noch gut unterwegs.» Sein Kollege Klaus Nussbaumer von der Pizolbahnen AG stimmt ihm zu. Die aktuelle Saison sei deutlich besser als in den Vorjahren. Gemäss einer ersten Schätzung liege man im mehrjährigen Durchschnitt. Nussbaumer hofft, dass die letzten Wochen bis zum Saisonschluss vom 8. April in Wangs-Pizol noch gut verlaufen, denn Ostern liege terminlich gut und die Pisten seien weiterhin «sensationell».

«Sehr zufrieden» bezüglich, Finanzen sowie Übernachtungszahlen – Letzteres dank zusätzlich geschaffener Hotelbetten – ist Benjamin Eberle, Geschäftsführer der Bergbahnen Malbun. Nach einem ausgezeichneten Saisonbeginn hätten sich jedoch die Wetterkapriolen danach ausgewirkt. Da die Anlagen in Malbun vor allem von Tagestouristen genutzt würden, die sich am Wetterbericht orientieren, lautet Eberles Fazit: «Ein durchschnittliches, gutes, sogar sehr gutes Jahr.»

Dieser Artikel erschien am 16. März 2018 auf tagblatt.ch

veröffentlicht: 16. März 2018 17:30
aktualisiert: 16. März 2018 17:41

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