Erfolgreicher Appell an Gott?

· Online seit 19.10.2015, 17:57 Uhr
In der afrikanischen Republik Sambia hat der Präsident einen «Tag des Gebetes und Fastens» einberufen, damit die Wirtschaft sich endlich wieder erholt. Sämtliche Bars wurden geschlossen und Fussballspiele abgesagt, damit die Sambier in sich kehren und mit «brillianten Ideen» der Regierung helfen können.
Leila Akbarzada
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Die sambische Währung «Kwacha» ist seit Jahresbeginn um 45 Prozent gegenüber dem Dollar gefallen. Dies geschah aufgrund des Preissturzes von Kupfer, das Hauptexportgut der Republik im Süden Afrikas. Die Nahrungsmittelpreise und Stromunterbrüche sowie auch das tiefe Wasserniveau des Sees Kariba haben dem 14,5 Millionen Einwohner-Land zusätzlich zugesetzt.

Wirtschaftliche Hilfe von Gott

Deshalb hat Präsident Edgar Lungu sich Gott zugewendet, und forderte auch die Bevölkerung auf, dies zu tun. «Unser Gott hat unsere Schreie gehört, er hat uns unsere Sünden vergeben, und wir sind sicher, er wird unser Land heilen in dieser schweren Zeit», sagte Lungu bei einer öffentlichen Rede. Er rief auch seine Bevölkerung auf, mit «brillanten Ideen» auf die Regierung zu zu kommen, wie «Al Jazeera» berichtet. In der Hauptstadt Lusaka haben Hunderte gemeinsam gebetet. Die Zeremonie dauerte von 13 Uhr bis zum Fastenbrechen um 18 Uhr.

«Es gibt viele da draussen, die brillante Ideen haben; kommt nur zu uns! Wir sind eine offene Regierung.» Und darauf meinte er: «Ihr alle wisst: Gott ist Liebe, und ich appelliere an euch alle, das Beste zu tun, und den Rest Gott zu überlassen.»

Kein Fussball, keine Barbesuche

Gastlokale waren bis 18 Uhr abends geschlossen und die sambische Fussballvereinigung hat alle Spiele von Sonntag vertagt. Kritiker werfen Präsident Lungu vor, mit diesem «Gebets- und Fastentag» von den Problemen ablenken zu wollen. Man habe es versäumt, genug früh Lösungen für die wirtschaftliche Misere zu suchen. Der Bischof Peter Ndlovu konterte die Kritik mit den Worten: «Die Bibel sagt, Gold und Silber gehört Gott. Wenn wir beten, wird Gott unsere Wirtschaft erneuern.»

Zeichen des Himmels?

Vielleicht hat Gott tatsächlich die Gebetsorgie erhört: Am nächsten Tag war in Lusaka ein ungewöhnlicher Regenbogenring am Himmel zu sehen.

Christen haben dies sofort als Zeichen eines neuen Anbruchs in Sambia gedeutet, wie die «Zambia Times» berichtete. Sambia ist offiziell eine christliche Nation, etwa 75 Prozent sind Evangelikale und 20 Prozent Katholiken. Dazu kommen Anhänger von Naturreligionen sowie ein kleiner Prozentsatz sunnitischer Muslime (0,5 Prozent, Stand: 2010).

veröffentlicht: 19. Oktober 2015 17:57
aktualisiert: 19. Oktober 2015 17:57
Quelle: red

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