Erhebliche Lawinengefahr in der ganzen Schweiz

· Online seit 17.01.2017, 11:40 Uhr
Während uns die Bise kräftig und kalt um die Ohren fegt, bläst sie auch den Schnee zünftig umher. Damit bringt der Wind auch eine grosse Gefahr mit sich: Lawinen lösen sich besonders schnell.
Fabienne Engbers
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«Momentan herrschen fast überall kritische Lawinenverhältnisse, die Gefahr ist erheblich», sagt Kurt Winkler, Lawinenwarner am Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos. Im ganzen FM1-Land ist die Situation angespannt, die Gründe dafür sind je nach Gebiet allerdings unterschiedlich. Eine teilweise Entwarnung ist in Sicht.

Die Bise häuft Schnee an

«Im Norden weht eine kräftige Bise, die den Schnee verfrachtet. Das heisst, dass der Schnee umhergewindet wird und er sich im Windschatten ablagert», sagt Kurt Winkler. Diese Schneehaufen können sehr schnell als Lawinen ausgelöst werden. Dies sei derzeit auch schon knapp unterhalb der Waldgrenze möglich, sagt der Lawinenwarner.

Der Altschnee belastet die Berge

«Im Süden, also in Richtung Davos, hat es zusätzlich unter dem Neuschnee eine schwache Altschneeschicht», sagt Kurt Winkler. «Wenn diese bricht, rutscht fast die gesamte Schneedecke ab und Lawinen können gefährlich gross werden».

«Man darf nicht an die falschen Orte»

Wer momentan abseits der Pisten im Schnee unterwegs ist, sollte genau wissen, was er tut. «Man darf auf keinen Fall an die falschen Orte», warnt Kurt Winkler. «Wenn man an einem solchen falschen Ort ist, kann man nicht mehr viel unternehmen.» Wichtig ist umso mehr, einen Experten dabei zu haben, der sich im Gebiet und mit Lawinen auskennt. Alleine und ohne grosse Erfahrung sollte man sich auf keinen Fall in die Berge oder neben die Piste wagen. Ausserdem ist es wichtig, dass man die richtige Ausrüstung dabei hat und diese auch benutzen kann. «Dazu gehört ein Lawinenverschüttetensuchgerät, eine Schaufel und eine Sonde», sagt Kurt Winkler.

Eine Ende ist absehbar

In den nächsten Tagen ist kein Neuschnee mehr angesagt. «Das entspannt die Situation ein wenig», sagt der Lawinenwarner. «Im Norden wird die Lawinengefahr in den kommenden Tagen etwas abnehmen, im Süden bleibt es wegen dem Altschnee unter der neuen Schneeschicht weiterhin heikel.» Eine genaue Prognose so weit in die Zukunft ist allerdings nicht möglich. Die Lawinenwarnung SLF gibt zwei Mal täglich eine Übersicht über die Lawinengefahr heraus.

veröffentlicht: 17. Januar 2017 11:40
aktualisiert: 17. Januar 2017 11:40
Quelle: enf

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