Erneut Verhaftungen im Fifa-Skandal
Die beiden in der Schweiz verhafteten Personen seien erneut im Hotel Baur au Lac verhaftet worden, in dem bereits im Mai die ersten Festnahmen stattgefunden haben, teilt die New York Times mit. Die Schweizer Polizei sei um 6 Uhr früh ins Hotel gekommen und Besucher in der Lobby hätten diese verlassen müssen.
VIDEO: Hotel staff and officers lead one arrested soccer official over bridge at Baur au Lac to parking garage. pic.twitter.com/p1uo23HEum
— Sam Borden (@SamBorden) 3. Dezember 2015
Die neuen Anklagen sollen Personen des Süd- und des Zentralamerikanischen Verbandes der Fifa treffen. Den Funktionären werden kriminelle Machenschaften, Geldwäscherei und Betrug vorgeworfen. Unter den Verhafteten ist Alfredo Hawit aus Honduras. Hawit ist Concacaf-Präsident, der Regionalverband um Nord-, Mittelamerika und die Karibik und trat im Mai die Nachfolge von Jeff Webb an, der im Mai unter den Verhafteten war. Auch Juan Angel Napout, Präsident der Conmebol (Verband Südamerikas), wurde festgenommen, schreibt der Journalist der New York Times.
How do you know it's a 5-star hotel? They even do the vacuuming while a police raid is going on. pic.twitter.com/4KFplVIMRW — Sam Borden (@SamBorden) 3. Dezember 2015
Der suspendierte Fifa-Präsident Sepp Blatter soll nicht unter den Verhafteten sein. Auch nicht dabei ist sein ebenfalls suspendierter Vize Jérôme Valcke. Im Mai haben die US-Behörden Anklage gegen 18 Personen erhoben. In der Anklageschrift wird beschrieben, wie über mindestens zwei Jahrzehnte Schmiergelder für Weltmeisterschaften und Übertragungsrechte bezahlt worden seien. Sepp Blatter kündigte darauf seinen Rücktritt als Fifa-Präsident an, beteuerte jedoch stets seine Unschuld.Laut der New York Times sollen das FBI und die US-Steuerbehörde zusammen mit Bundesanwälten über Jahre den Fall gegen die Fifa vorbereitet haben. Im Frühling, im Zuge der ersten Verhaftungen in Zürich, kündigten sie an, «die Fifa von der Korruption zu befreien».
Dass weitere Personen verhaftet werden würden, wurde ebenfalls angekündigt. Allerdings war nicht erwartet worden, dass es gleich nochmals so viele Personen trifft.
Eigentlich sollte sich heute das Fifa-Exekutivkomitee zu einer Reformsitzung in Zürich treffen. Im Februar soll auch die Nachfolge Blatters bestimmt werden. Gegen den Fifa-Präsidenten selbst wird eine separate Untersuchung geführt - von den Schweizer Behörden.
Der Job als Medienchef bei der Fifa (siehe Inserat unten) ist damit wohl gerade nochmals schwieriger geworden: