Erotikmarkt Chur macht «schlapp»
Er gilt als «Porno-König» der Schweiz: Der Wollerauer Patrick Stöckli. Nun schliesst der Firmengründer von «Erotik Markt» sechs seiner 14 Filialen in der Schweiz. In den letzten zehn Jahren sei der Umsatz in den Läden immer mehr weggebrochen, sagt Stöckli. Mittlerweile habe sich der Umsatz halbiert. Auf der anderen Seite hätten sich die Kosten allerdings nicht halbiert. Deshalb sei die Rechnung nicht mehr aufgegangen. «Ich hatte es satt, ständig gutes Geld schlechtem hinterherzuschiessen», ärgert sich Stöckli.
Chur, Mels und Kirchberg
Deshalb sind nun die Läden in Sitten, Wollerau SZ, Pratteln BL, Matran FR, Root LU und eben Chur geschlossen worden. Zehn von 80 Erotik Markt-Mitarbeitern müssen sich eine neue Stelle suchen. Im FM1-Land ist Chur vorerst die einzige Filiale, die geschlossen wurde. Es verbleiben die Filialen Kirchberg bei Wil und Mels im Sarganserland. Doch auch diesen Filialen droht die Schliessung. Laut Patrik Stöckli ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Filialen nicht mehr rentabel sind.
Gratis-Porno im Netz
Wie bei anderen Detailhändlern auch sei das Internet schuld an der Talfahrt, so Stöckli. Vor zehn Jahren habe es angefangen, dass die Sexfilme im Internet gratis verfügbar seien. «Da sind die DVD-Verkäufe zusammengebrochen.» Auch Sexspielzeuge seien im Internet heutzutage billiger erhältlich. Einen zusätzlichen Schlag habe der Erotik Markt-Kette der Frankenschock sowie der Ausbau der Dessousabteilungen der Warenhäuser Manor, Globus oder Jelmoli versetzt.
Erst vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass auch der Libosan-Erotikshop in Herisau geschlossen wird. Aus dem gleichen Grund wie bei «Erotik Markt».