«Es ist fantastisch, hier zu spielen»

23.11.2017, 16:09 Uhr
· Online seit 23.11.2017, 13:57 Uhr
Acht Spiele - acht Siege. Die Schweizer Curler zeigen an den Europameisterschaften St.Gallen eine Glanzleistung. Das begeisterte Publikum ist den Curlern dabei eine riesige Hilfe.
Fabienne Engbers
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Seit 39 Jahren war das Schweizer Curling-Team nicht mehr so erfolgreich. Die Siegesserie, die die Schweizer Curler um Skip Peter De Cruz an den Tag legen, geht womöglich in die Schweizer Curling-Geschichte ein. Dass die Schweizer so gut spielen, liegt auch am Heim-Publikum, das zur Unterstützung angereist ist.

«Hätte nie gedacht, dass so viel Support kommt»

Die Curler, die hauptsächlich aus dem Welschland kommen, fühlen sich in St.Gallen wohl. «Ich hätte nie erwartet, dass wir so viel Support kriegen und dass so viele Zuschauer da sind», sagt Claudio Pätz. «Es ist fantastisch, hier zu spielen.»

Auch Teamkollege Benoît Schwarz freut sich über die tolle Atmosphäre. «Es ist wunderbar. Ich war als Ersatz an der WM 2012 in Basel, aber hier ist die Stimmung noch besser, unglaublich.» Der Curler hat beinahe Angst, dass die Halle zu klein ist für alle Zuschauer.

«Zum Glück spielen wir gut»

Die Schweizer sind froh, können sie an ihrer Heim-EM so auftrumpfen. «Zum Glück spielen wir gut. Die Frauen und wir Männer sind im Halbfinale, das lockt hoffentlich noch ein paar Besucher mehr an», so Pätz. Die Männer haben in der Vorrunde, die seit letztem Wochenende läuft, kein einziges Spiel verloren.

Bereits die ersten Spiele haben die Schweizer souverän für sich entschieden, wie der TVO-Beitrag vom 19. November zeigt:

«Wir spielen nicht für uns»

Dass so viele Fans da sind, hilft den Schweizer Teams. «Wir spielen hier nicht für uns, wir wollen dem Publikum etwas zurückgeben», sagt Benoît Schwarz. Auch Claudio Pätz fühlt sich von den Fans mitgetragen. «Das ist das erste Mal, dass wir an einem solchen Event zuhause spielen und es ist fantastisch. Ich merke, wie mich das Publikum unterstützt, das hilft mir. Man merkt, wie die Fans auch mit uns mitfiebern, wenn es nicht ganz so rund läuft.»

Das Bier muss warten

Während die Fans täglich auf die Siege der Schweizer Curler anstossen können, sind die Spieler streng mit sich. Auch wenn Curling körperlich nicht die anspruchsvollste Sportart ist, so braucht man einen klaren Kopf, gute Nerven und Kraft in den Armen. «Das Bier zum Anstossen kann noch einige Tage warten», sagt Benoît Schwarz. Auch ein Fondue oder andere schwere Speisen meiden die Curler während Turnieren.

Wenn die Mannschaft Zeit für sich hat, steht auch nicht Sightseeing oder Joggen auf dem Plan. «In unseren Ruhepausen sind wir froh, wenn wir einfach einmal die Füsse hochlegen und uns ein wenig entspannen können», sagt Claudio Pätz. Von St.Gallen haben die Curler noch nichts ausser ihrem Hotel gesehen.

Gold ist das erklärte Ziel

Nach einer Vorrunde ohne Niederlage sind die Ziele der Schweizer an der Curling-EM hoch. «Wir sind qualifiziert mit 8:0. Ganz ehrlich, wir wollen versuchen, dieses Turnier zu gewinnen», so Schwarz. Claudio Pätz sieht dies ähnlich. «Die letzten beiden Jahre haben wir Bronze und Silber geholt, logisch wäre, wenn nun Gold folgt», sagt er lachend.

Das sehen auch die Fans so. Sie trauen den Schweizern viel zu. Hansueli Sommer ist schon an unzähligen internationalen Turnieren gewesen, um die Schweizer anzufeuern. «So gut habe ich sie noch nie gesehen», sagt er. Gold traut der den Schweizern auf jeden Fall zu.

Eine Goldmedaille wäre auch ein gutes Zeichen für die Olympischen Spiele, die im Februar in Südkorea stattfinden. «Eine Goldmedaille würde uns Sicherheit geben», so Pätz.

Das Männer-Halbfinale der Curling EM ist heute Donnerstag um 19.00 Uhr (im Livestream bei FM1Today).

Die Organisatoren der Curling-EM in St.Gallen treffen täglich eine Mannschaft zu einem Jass. Auch die Schweizer mussten schon dran glauben:

veröffentlicht: 23. November 2017 13:57
aktualisiert: 23. November 2017 16:09

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