«Es war ein schwarzer Tag für uns»

08.08.2016, 17:06 Uhr
· Online seit 08.08.2016, 16:26 Uhr
Nach dem tödlichen Unfall am Samstag bei der Sommerrodelbahn Kronberg zeigt sich die Geschäftsleitung schockiert. Die Bahn war bereits einen Tag später wieder geöffnet, die Besucherzahl blieb sehr tief.
Angela Mueller
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Der Unfall am Kronberg vom Samstag war dramatisch: Ein 44-jähriger Mann starb, nachdem er aus dem Schllitten geschleudert wurde. «Die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben die Anlage untersucht und keine Mängel gefunden, deshalb konnte ich den Entscheid fällen, die Bahn sofort wieder zu öffnen», sagt Roland Streule, Geschäftsführer und Technischer Leiter der Kronbergbahn.

Doch der Unfall blieb für die Bobbahn am Sonntag nicht ohne Folgen. «Wir hatten nur rund halb soviele Besucher, wie an einem normalen, sonnigen Sonntag», sagt Streule. Klar ist für die Geschäftsleitung, dass das Sicherheitssystem nochmals überprüft wird. «Wir möchten abklären, ob es möglich ist, das Risiko weiter minimieren zu können.»

Schlitten wird untersucht

Zurzeit wird der Schlitten des Verunglückten von der Staatsanwaltschaft Appenzell Innerrhoden untersucht. Diese ermittelt zurzeit in alle Richtungen: «Wir können einen technischen Defekt noch nicht definitiv ausschliessen», heisst es dort auf Anfrage. Doch Streule versichert: «Hätte nur der geringste Zweifel an der Sicherheit der Bobbahn bestanden, hätten wir nicht geöffnet.»

Geschockte Belegschaft

«Der Unfall am Samstag war auch für uns tragisch - unsere Bobbahn ist dazu da, die Leute zu unterhalten und ihnen Freude zu bereiten. Deshalb war es ein besonders schwarzer Tag für die Belegschaft», sagt Streule zu Radio FM1.

Noch bei der Talstation war der Verunfallte angegurtet gewesen, dies wurde von einem Mitarbeiter kontrolliert. "Was danach passiert ist, wissen wir nicht. «Doch es ist Tatsache - der Dreipunkte-Sicherheitsgurt kann von den Fahrgästen während der Fahrt geöffnet werden.»

Passagiere der Sommerbobbahn Kronberg werden ganz klar darauf hingewiesen, dass das Öffnen des Gurtes per Busse verboten ist. «Vor einigen Jahren hat ein Jugendlicher seinen Gurt aus Leichtsinn geöffnet. Er wurde gebüsst.» Weil ein Fahrgast den jungen Mann beobachtet hatte, konnten die Mitarbeiter rechtzeitig einschreiten, bevor ein Unfall passieren konnte."

 

 

 

 

veröffentlicht: 8. August 2016 16:26
aktualisiert: 8. August 2016 17:06

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