Ex-Kunstfälscher ist selber Opfer von Fälschungen

05.11.2015, 11:22 Uhr
· Online seit 05.11.2015, 11:11 Uhr
Die Bilder des Ex-Kunstfälschers Wolfgang Beltracchi werden nach dessen Angaben inzwischen selbst gefälscht. Darauf reagiere er mit «Lachen», sagte der 64-jährige Maler, der seinen Lebensunterhalt inzwischen legal verdient.
René Rödiger
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«Es gibt ja schon Fälschungen von meinen Bildern, natürlich», sagte Beltracchi in einem Interview des «Playboy». Der frühere Fälscher ist sich sicher, «dass auch meine Kunst Anerkennung finden wird». Seit seiner Haftentlassung im Januar 2015 verdiene er seinen Lebensunterhalt legal mit eigenen Gemälden.

Beltracchi war im Herbst 2011 in Köln wegen Millionenbetrugs zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er verbüsste die Strafe im offenen Vollzug. Nach eigenen Angaben hatte er über mehrere Jahrzehnte hinweg rund 300 gefälschte Bilder in den Markt geschleust.

Verurteilt wurde Beltracchi nur für 14 Fälschungen im Stil etwa von Max Ernst, Max Pechstein und Heinrich Campendonk. Einige seiner Fälschungen hingen immer noch unbemerkt in Museen, sagte Beltracchi.

Besonders stolz ist er auf seine Fälschungen des Surrealisten Max Ernst: «Die Witwe von Max Ernst meinte, meine Fälschungen seien die schönsten Werke ihres Mannes.» Beltracchis Spezialität: Er dachte sich Werke aus, die seiner Meinung nach im Werk der berühmten Künstler fehlten.

veröffentlicht: 5. November 2015 11:11
aktualisiert: 5. November 2015 11:22
Quelle: SDA

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