Experten sind jetzt beim Horror-Skilift

· Online seit 19.03.2018, 13:07 Uhr
Nach dem Unfall am Freitag, bei dem ein Lift in Georgien talwärts gerast ist, laufen die Untersuchungen. Das Vorarlberger Seilbahnbau-Unternehmen Doppelmayr wird vorerst keine weiteren Massnahmen einleiten.
Vanessa Kobelt
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Ein schwerer Zwischenfall, mit einem vom Vorarlberger Unternehmen Doppelmayr erbauten Skilift, hat am Freitag in dem georgischen Urlaubsort Gudauri mindestens zehn Verletzte gefordert.  Der Vorfall wurde auf Video festgehalten und hatte sich in den sozialen Netzwerken rasend schnell verbreitet. Ein Sessellift war plötzlich in die Gegenrichtung gerast. Einigen Skifahrern und Snowboardern gelang es, rechtzeitig aus dem Lift abzuspringen. Andere wurden in der Talstation regelrecht aus den Sitzen geschleudert.

Die Unfallursache ist nach wie vor unbekannt. Die Firma Doppelmayr, zu welcher auch das Schweizer Unternehmen «Garaventa» gehört, hat zwei Experten nach Georgien geschickt, welche gemeinsam mit Behördenvertretern und Sachverständigen die Liftanlage untersuchen. Mittlerweile sind die Experten am Unfallort, nachdem die Georgischen Behörden sie zuerst nicht zur Unglücksstelle liessen.

Erste Untersuchungs-Ergebnisse

«Mutmassungen und Hypothesen zu möglichen Unfallursachen sind zum jetzigen Zeitpunkt völlig unseriös,» sagt Ekkehard Assmann, Pressesprecher der Firma Doppelmayr. «Sobald wir Fakten haben, werden wir entsprechend informieren. Jedoch kann es gut sein, dass wir uns nach den georgischen Behörden richten müssen und erst informieren können, wenn die Informationen freigegeben sind.» Erste Ergebnisse könnte es noch Anfang diese Woche geben, mit genaueren Informationen zur Ursache rechnete Doppelmayr allerdings nicht so rasch.

Nichts Vergleichbares

Doppelmayr ist weltweit tätig und hat auch Skilifte in der Schweiz. Bei dem Unfall-Lift in Georgien handelt es sich um einen fixgeklemmten 4er-Sessellift, der im Jahr 2007 von Doppelmayr gebaut wurde. Andre Modelle dieser Art würden aber noch nicht untersucht. «Wir schauen uns den Vorfall natürlich genau an und verfolgen auch die Untersuchungen in Georgien. Solange wir aber nicht wissen, was genau passiert ist, machen generelle Massnahmen keinen Sinn», sagt Ekkehard Assmann. Die Leute könnten also weiterhin unbekümmert Seilbahn fahren. «Der Unfall ist schlimm und es ist furchtbar, dass so etwas passieren konnte. Insgesamt kann ich aber sagen, Seilbahnen sich nach wie vor das sicherste Verkehrsmittel. Man muss sich überhaupt keine Sorgen machen. Ich bin seit 20 Jahren in diesem Unternehmen, und noch nie ist etwas Vergleichbares passiert»», sagt Ekkehard Assmann.

veröffentlicht: 19. März 2018 13:07
aktualisiert: 19. März 2018 13:07
Quelle: kov

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