«Fall Abacus»: Gericht stoppt 25 St. Galler Gemeinden

03.10.2015, 15:17 Uhr
· Online seit 03.10.2015, 15:14 Uhr
Nächste Runde im Streit um die Vergabe um Software-Aufträge bei St. Galler Gemeinden. Das Verwaltungsgericht hat auf Gesuch der Abacus gegen 25 Gemeinden eine superprovisorische Verfügung verhängt. Das Unternehmen will damit verhindern, dass Gemeinden Software ohne Ausschreibung beschaffen.
Marco Latzer
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«Der Beschaffungsmarkt für IT-Dienstleistungen der öffentlichen Hand funktioniert nicht. Unternehmen werden als Lieferanten für Gemeindesoftware systematisch ausgeschlossen», schreibt die Firma Abacus mit Sitz in Wittenbach heute in einer Medienmitteilung. Seit Jahren kämpft das Software-Unternehmen geben die Vergabepraxis auf Gemeindeebene. Viele setzen seit Jahren auf das Verwaltungsprogramm «VRSG/FIS FinanzSuite» und schreiben diese Aufträge oftmals nicht öffentlich aus. Das Pikante daran: Die Gemeinden halten Beteiligungen am Abacus-Konkurrenten.  Dies sehr zum Unmut des Wittenbacher Software-Herstellers: «Ein Vergleich zeigt: Die St.Galler Gemeinden und damit die Steuerzahler kaufen Produkte ein, welche zwei- bis dreimal teurer sind als bewährte Produkte, welche auf dem Markt verfügbar sind», so Abacus.

Von der superprovisorischen Verfügung seien die Städte Gossau, Rapperswil-Jona, Rorschach und St.Gallen sowie die Gemeinden Berneck, Degersheim, Diepoldsau, Eschenbach, Flums, Gaiserwald, Gams, Goldach, Kirchberg, Mels, Oberriet, Rorschacherberg, Sargans, Schmerikon, Sennwald, Sevelen, Steinach, Uznach, Uzwil, Vilters-Wangs und Wittenbach betroffen. Laut Abacus-Mitteilung ist dies jedoch erst die Spitze des Eisbergs: Die Firma hat bereits gegen 38 weitere St. Galler Gemeinden Beschwerde eingereicht - diesbezüglich steht ein Entscheid des Verwaltungsgerichts allerdings noch aus. (red/mla)

So berichtete TVO am 19. Februar 2015 über den «Fall Abacus»:

veröffentlicht: 3. Oktober 2015 15:14
aktualisiert: 3. Oktober 2015 15:17

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