Falscher Model-Agent missbraucht und vergewaltigt 15-Jährige

07.04.2016, 10:27 Uhr
· Online seit 01.04.2016, 07:08 Uhr
Er versprach ihr einen Model-Vertrag und eine Party mit Heidi Klum - dann vergewaltige er sie im Solarium und in einem Hotelzimmer. Nächsten Donnerstag steht der Luzerner vor dem Kreisgericht St.Gallen. Die Staatsanwaltschaft verlangt drei Jahre Haft, beziehungsweise eine stationäre Massnahme.
Angela Mueller
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Alles begann gemäss Anklageschrift der Staatsanwaltschaft mit einem Handyanruf an einem Septemberabend. Bereits zwei Stunden später, um 23 Uhr, besuchte der Luzerner sein künftiges Opfer bei ihr zu Hause. In Anwesenheit der Mutter sprach er mit der 15-Jährigen über einen Modelvertrag. Alles hatte den Anschein von Seriosität.

Eine Woche später traf sich der Angeklagte mit dem Mädchen in einem Hotel beim Bahnhof St.Gallen, um nochmals alles zu besprechen. Gemäss Anklageschrift gab er an, noch kurz mit seinem Auftrageber «Peyman», den durch die Doku-Soap «Germany's next Topmodel» bekannten deutschen Model-Agenten, telefonieren zu müssen.  Er erklärte der 15-Jährigen, Peyman habe ihn angewiesen, mit ihr zu schlafen, damit der Vertag zustande kommen könne.

1,1 Millionen Franken angeboten

Die 15-Jährige weigerte sich strikt, dies zu tun. Die beiden verliessen das Hotel, doch der Angeklagte lockte sie in ein Solarium hinter dem Bahnhof. Dort fingierte er weitere Anrufe mit Peyman und erhöhte das Vertragshonorar  - auf unglaubliche 1,1 Millionen Franken. Der Angeklagte bedrängte sein Opfer massiv bis sie sich mit Petting in einer Solariumkabine einverstanden erklärte. Dort verging er sich laut Anklageschrift an ihr und vergewaltige sie.

Zwei Tage später lockte der Beschuldigte die 15-Jährige an eine vermeintliche Party in Basel, wo sie angeblich Heidi Klum treffen sollte. Gegen 1 Uhr kamen die beiden mit dem Zug in Basel an. Weil  sie so «kaputt» aussehe, verlangte er von ihr, sie solle sich vor der Party noch duschen. Im Hotelzimmer eröffnete er ihr, er habe gerade mit Heidi Klum telefoniert und den Auftrag erhalten, sie zu fotografieren und «am ganzen Körper zu streicheln». Wiederum setzte er sie mit dem vermeintlichen Millionen-Model-Vertrag unter Druck und verging sich am Mädchen.

Drei Jahre gefordert

Nächsten Donnerstag muss sich der 35-jährige Luzerner vor dem Kreisgericht St.Gallen für seine Taten verantworten. Er wird unter anderen wegen sexuellen Handlungen mit Kindern, Vergewaltigung und Schändung angeklagt. Der Mann ist bereits mehrfach vorbestraft. Die Staatsanwaltschaft verlangt drei Jahre Freiheitsentzug und eine stationäre Massnahme. Der Gerichtsprozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

veröffentlicht: 1. April 2016 07:08
aktualisiert: 7. April 2016 10:27
Quelle: red.

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