Vater ersticht Vater: Heute beginnt der Prozess

15.08.2016, 17:22 Uhr
· Online seit 11.08.2016, 06:35 Uhr
Ein 51-jähriger Familienvater soll in Heiden einen Mann mit einem Küchenmesser getötet haben. Dem Streit war offenbar eine Schlägerei unter Jugendlichen vorausgegangen. Heute steht der mutmassliche Täter vor Gericht. Ihm wird vorsätzliche Tötung vorgeworfen.
Leila Akbarzada
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In der Samstagnacht vom 21. März 2015 kam es laut Anklageschrift zu einer Schlägerei unter Jugendlichen in Heiden. Der Sohn des Angeklagten erzählte dies am Tag darauf seinem Vater. Er teilte ihm ebenfalls mit, dass eine Aussprache mit den Beteiligten beim Schulhaus Wies geplant sei. Der Sohn ging zur Aussprache. Einige Jugendliche waren in Begleitung ihrer Eltern, weshalb der Sohn des Angeklagten seinen Vater ebenfalls her rief.

Mit Küchenmesser zur Schlichtung

Der 51-jährige Angeklagte, ein Kosovare, war zu dem Zeitpunkt zu Hause mit einem Küchenmesser beschäftigt. Dieses packte er ein und fuhr zur Schule. Vor Ort erkannte der Angeklagte einen Jugendlichen - der Sohn des späteren Opfers - und begann sofort, diesen zu beschimpfen. Es kam zu einem Handgemenge. Als sich der Angeklagte und das Opfer im Streit gegenüberstanden, soll der Angeklagte das Messer gezückt haben.

Stich direkt ins Herz

Das 52-jährige Opfer konnte sich laut Anklageschrift zunächst wehren und stiess den «messerführenden Arm» des Angeklagten weg. Dieser holte erneut aus und stach dem Opfer in die linke Brustgegend. Das Opfer fiel zu Boden. Trotz Versorgung vor Ort starb das Opfer noch vor Ort.

Für die Staatsanwaltschaft ist klar, dass der mutmassliche Täter den Tod des Opfers in Kauf nahm. Deshalb fordert sie eine Bestrafung nach vorsätzlicher Tötung (Artikel 111 des Strafgesetzbuches), was einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren entspricht. Die Verhandlung ist morgen, Dienstag.

TVO-Beitrag nach der Messerstecherei:

 

veröffentlicht: 11. August 2016 06:35
aktualisiert: 15. August 2016 17:22
Quelle: red

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