Fliegen jetzt die Saisonkarten?
Durchschnittlich 1,15 Punkte pro Spiel. Das ist die Bilanz von FC St.Gallen-Trainer Joe Zinnbauer. Der 46-Jährige aus Schwandorf in Bayern reiht sich damit in die Liste der schlechtesten Trainer des FC St.Gallen ein. Mehr noch. Er ist ganz oben mit dabei. Von 62 Spielen konnte Zinnbauer mit dem FC St.Gallen gerade mal 19 gewinnen. Weiter spielten die Espen 14 mal unentschieden. 29 Mal gab es eine Niederlage.
Als alles noch rosig aussah
Zinnbauer gilt laut «transfermarkt.ch» als neuntbester Trainer der Liga. Diese Bilanz wird auch in den FCSG-Fanforen heftig diskutiert. Nach seinem Amtsantritt im Jahr 2015 schrieb eine Userin:- Kein Abfalltrainer aus der SFL
- Jung und unverbraucht
- Es ist die 2. Chance bei den Profis. Die will er sicher nutzen
- Könnte unseren Jungs mit deutscher Tugend Feuer unter'm Hintern machen
- Gutaussehend
Diese erste Einschätzung dürfte nun ordentlichen Zweifeln gewichen sein. Die gleiche Kommentatorin schrieb gerade erst: «Ich habe seit 1992 eine Saisonkarte und werde diese auch nächste Saison kaufen. Aber so nah dran, um den Bettel hinzuwerfen, war ich eigentlich noch nie. Nicht mal unter dem fröhlichen Regime.»
Ernst gemeint oder zynisch?
Doch es gibt durchaus minder pessimistische Kommentare. Ein FCSG-Fan meint im Forum: «Was habt ihr denn alle gegen JZ? Wir schaffen doch locker den Klassenerhalt und damit unser Saisonziel. Europa sind wir klug am umschiffen und vermeiden eine nervige Zusatzbelastung in der neuen Saison. Damit können wir Kräfte im Abstiegskampf schonen und idealerweise junge Spieler an die Mannschaft führen ohne Qualitätseinbussen befürchten zu müssen. Und in zwei bis drei Saisons werden wir uns dann endgültig in der Liga etabliert haben und können unsere Früchte ernten. Die Spieler sind bis dahin weiterentwickelt, können gewinnbringend verkauft werden und gelegentlich können wir freie Plätze in der Stammelf an ausgediente Bundesliga-Attraktionen verschenken! Lasst Joe Zinnbauer noch etwas Zeit, er kann der dienstälteste Super-League-Trainer werden...»
Es liegt allerdings nahe, dass dieser Kommentar in die Sparte «zynisch und kein bisschen ernst gemeint» gehört. Nach der letzten Niederlage gegen den FC Thun kommen die ersten Kurzschluss-Reaktionen der Fans auf das Parkett: Die Rückgabe der Saisonabos. Ein frustrierter Anhänger schreibt: «Saisonkarte seit 1993. Auch bei mir gäbe es definitiv keine neue, falls wir tatsächlich mit JZ in die neue Saison gehen sollten. Genug ist genug.» Und ein anderer hat seine persönliche Reissleine schon gezogen: «Ich habe meine drei Karten bereits im November ans Sekretariat geschickt mit dem Titel ‹Genug ist genug›.»
Frühs letzte Amtshandlung
Dölf Früh, der aus gesundheitlichen Gründen in ein paar Tagen sein Amt als Präsident abgibt, muss sich langsam aber sicher überlegen, ob seine letzte Amtshandlung nicht doch eine personelle sein sollte.